Hitzewelle in Griechenland, Türkei und Italien

In Griechenland und der Türkei macht erneut eine Hitzewelle den Menschen das Leben schwer. Dabei ist der Höhepunkt noch gar nicht erreicht. Am Donnerstag und Freitag soll es noch heißer werden als jetzt schon.
Arbeitsverbot in den Mittagsstunden für alle Arbeiten im Freien: Mit dieser Maßnahme werden in Griechenland nicht nur Bauarbeiter und Beschäftigte in der Landwirtschaft, sondern auch Lieferdienst-Mitarbeiter geschützt. Nur wer über ein Auto mit Klimaanlage verfügt, darf Pizza und anderes Essen ausliefern. Motorrad- und Fahrradlieferanten ist das vorerst in der Mittagszeit gesetzlich verboten, bis die Hitzewelle wieder abklingt.
Auch Akropolis macht zu
Leidtragende sind auch die Touristen: Wer Besuche etwa auf der Akropolis plant, muss damit rechnen, dass das Athener Wahrzeichen kurzfristig über Mittag geschlossen bleibt. Zu groß ist die Gefahr etwa von Hitzschlägen und Kreislaufproblemen sowohl für die Besucher als auch die Beschäftigten dort.
Auch der türkische Wetterdienst warnt bis Freitag vor starker Hitze. Im südosttürkischen Diyarbakir sollen die Temperaturen 45 Grad erreichen, im bei Urlaubern beliebten Antalya und an der Ägäis klettert das Thermometer voraussichtlich bis auf 40 Grad. Die Behörden mahnen, vor allem Kinder und ältere Menschen sollten sich bis zum frühen Abend in Innenräumen aufhalten.
44 Grad auf Sizilien
Auf Sizilien wurden bereits am Vormittag über 44 Grad gemessen – der Europarekord wackelt.
Die aktuelle Hitzewelle in Südeuropa spitzt sich weiter zu. In mehreren Regionen Siziliens wurden bereits vor Mittag Temperaturen von über 44 Grad verzeichnet. Meteorologen halten es für möglich, dass der europäische Hitzerekord von 48,8 Grad erreicht oder sogar übertroffen wird.
Afrikaluft treibt Temperaturen in die Höhe
Laut dem Wetterportal Kachelmannwetter sorgt ein Hochdruckgebiet über Nordafrika für die extreme Hitze. In Griechenland, Albanien und der Türkei sind Temperaturen von bis zu 48 Grad möglich. "Das wird heute ein spannender Tag für Europa", schreibt Meteorologe Clemens Grohs.
Der bisherige Rekord von 48,8 Grad wurde am 11. August 2021 in Syrakus, Sizilien, gemessen. Sollte dieser nun fallen, hätte er weniger als vier Jahre Bestand gehabt.
Messwerte bereits am Vormittag über 44 Grad
Auf der italienischen Insel lagen die Temperaturen bereits in der Nacht bei über 30 Grad. Um 9 Uhr morgens meldete die Wetterstation Scordia bereits 40 Grad. Gegen Mittag wurden in mehreren Regionen – etwa Borgo Pietro Lupo – über 44 Grad erreicht.
Hitzehöhepunkt Ende der Woche erwartet
"Das afrikanische Hochdruckgebiet hat nicht die Absicht, Italien zu verlassen", warnt Wetterexperte Stefano Rossi von ilmeteo.it. Der Höhepunkt der Hitzewelle wird für Donnerstag und Freitag erwartet. Erst zu Beginn der nächsten Woche soll sich die Lage entspannen.
Auch auf dem Balkan – etwa in Bulgarien, Serbien und Nordmazedonien – werden am Dienstag Temperaturen über 40 Grad erreicht. Selbst in Skandinavien wurden zuletzt ungewöhnlich hohe Temperaturen verzeichnet. In Norwegen gab es an neun Tagen in Folge über 30 Grad, vereinzelt traten sogar Tropennächte auf.
(APA/dpa)