Auch Stromleitungen kann unter Umständen zu heiß werden. Wenn sich die Leitungen bei großer Hitze ausdehnen, kann es durch zu große Nähe zu darunter befindlichen Objekten zu Kurzschlüssen kommen. So geschehen am Sonntagnachmittag in Vorarlberg: Mehrere Personen hatten bei der Polizei in der Satteinser Au (Bezirk Feldkirch) Detonationen und anschließende Stichflammen gemeldet, wie die Polizei mitteilte.
Wie sich herausstellte, hatte sich eine 380-KV-Leitung der Vorarlberger Illwerke AG wegen der hohen Außentemperaturen von über 30 Grad so stark ausgedehnt, dass die Leiterseile zu nahe an einen darunter stehenden Baum gerieten. Die Freileitungsmonteure rückten an und mussten den Baum fällen, um weitere Kurzschlüsse zu verhindern. In solchen Fällen werde die Leitung sofort automatisch abgeschaltet, so Illwerke-Bereichsleiter Werner Netzer, verantwortlich für die Energietransportleitungen, am Montag gegenüber der APA.
Bei großer Hitze könnten die Leitungen zwischen den Masten bis zu fünf Meter tiefer durchhängen, erklärte Netzer. Solche spontanen Stromüberschläge, im Fachjargon einpolige Kurzschlüsse genannt, seien bei Hitze selten, wesentlich häufiger ereigneten sich diese laut Netzer bei Wind und Schnee. Ab einem Abstand von etwa drei Metern zwischen Leitung und Objekt seien solche Kurzschlüsse möglich. Dabei komme es zu einer explosionsartigen Entladung.
Das ist schon ein gehöriger Knall, auch Lichtblitze entstehen, erläuterte Netzer die Beobachtungen der Bürger. Dass in der Nähe befindliche Menschen dadurch gefährdet sind, sei theoretisch möglich, laut dem Stromfachmann aber unwahrscheinlich, da diese Leitungen meist über unbebautes Gebiet führten.