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Hitlergruß-Video: Diversion für Protagonisten, 15 Monate bedingt für Filmer

Der Prozess fand in St. Pölten statt.
Der Prozess fand in St. Pölten statt. ©APA
Wegen eines 2014 auf Video aufgenommenen Hitlergrußes sind zwei Männer am Montag in St. Pölten vor Geschworenen gestanden.

Der Prozess endete für den heute 25 Jahre alten Protagonisten, einen Ex-FPÖ-Lokalpolitiker, Gerichtsangaben zufolge mit einer Diversion. Der 27-jährige Filmer bekam nicht rechtskräftig 15 Monate bedingt als Zusatzstrafe zu einer zuvor gefällten Verurteilung.

Beide Beschuldigten waren zum Tatzeitpunkt junge Erwachsene

Der Erstangeklagte muss gemeinnützige Leistungen im Ausmaß von 120 Stunden verrichten, dann wird das Verfahren gegen ihn eingestellt. Der Mann, der die Aufnahmen gemacht hatte, wurde nicht rechtskräftig nach Paragraf 3g Verbotsgesetz verurteilt. Nach Gerichtsangaben wurde bei der Strafbemessung auf einen Schuldspruch des Bezirksgerichts St. Pölten wegen Körperverletzung bedacht genommen. Zudem wurde Bewährungshilfe für den 27-Jährigen angeordnet. Beide Beschuldigten galten zum Tatzeitpunkt als junge Erwachsene.

Das Video war 2014 in einem Lokal in Loosdorf (Bezirk Melk) entstanden und wurde im November 2019 dem Wochenmagazin "Falter" zugespielt. Darauf zu sehen ist der 25-Jährige auf einer Treppe stehend, während sein Freund das Handy auf ihn hält und zu verstehen gibt: "Sag irgendwas." Der Mann bringt sich in Position, streckt den Arm empor und sagt "Hitla". Der Filmende im Hintergrund äußert sich folgendermaßen: "Ja, genau, so passt das. Unser Chef ....". Dann bricht der Mitschnitt ab. Der Erstangeklagte, bis zum Bekanntwerden des Videos kurzzeitig Obmann einer FPÖ-Ortsgruppe im Bezirk Melk, wurde am 13. November 2019 aus der Freiheitlichen Partei ausgeschlossen.

Dem Zweitangeklagten wurde vorgeworfen, den von ihn gefilmten Clip später in einer WhatsApp-Gruppe verbreitet zu haben. Der 27-Jährige soll aber auch selbst die Hand zum Hitlergruß erhoben haben. Geschehen sein soll dies u.a. am Rande einer Festveranstaltung in Niederösterreich.

(APA/Red)

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