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Historisch! Cavendish bricht legendären Rekord von Eddy Merckx bei der Tour de France

Historischer Rekord von Mark Cavendish.
Historischer Rekord von Mark Cavendish. ©APA/AFP/POOL/THOMAS SAMSON
Mark Cavendish gewinnt mit seinem 35. Etappensieg bei der Tour de France und wird damit alleiniger Rekordsiege - er überholt Eddy Merck. Ein emotionaler Triumph, der den Briten zur Legende macht.

Der britische Radprofi und Sprintsuperstar Mark Cavendish hat die fünfte Etappe der 111. Tour de France gewonnen und ist zum alleinigen Rekord-Etappensieger der Frankreich-Rundfahrt aufgestiegen. Der 39-Jährige setzte sich am Mittwoch nach 177,4 km in Saint-Vulbas im Massensprint vor Jasper Philipsen und Alexander Kristoff durch. Cavendish hat nun 35 Tour-Etappensiege auf dem Konto, einen mehr als der legendäre Eddy Merckx.

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Emotionaler Moment für Cavendish

Mark Cavendish schrie seine schiere Freude hinaus, fiel mit Tränen in den Augen seiner Frau Peta und den Kindern in die Arme - und sämtliche Konkurrenten zollten dem alleinigen Rekordsieger der Tour de France Respekt: Der 39 Jahre alte Brite hat mit seinem 35. Etappenerfolg bei der Tour de France den legendären Eddy Merckx überflügelt und ist beim wichtigsten Rennen der Welt nun selbst zur Legende geworden.

Cavendish: "Ein Traum ist wahr geworden"

"Das ist unglaublich, ein Traum ist wahr geworden. Ein großer Moment", sagte Cavendish, nachdem er beim Massensprint der fünften Etappe in Saint-Vulbas souverän triumphiert hatte. Dabei war er am Samstag fast schon raus aus der Tour gewesen, nachdem er sich in der Hitze Italiens leidend nur knapp im Zeitlimit ins Ziel gequält hatte: "Da habe ich mich wirklich elend gefühlt."

Happy End für Cavendish

Schon im Vorjahr hatte Cavendish den Rekord knacken wollen, war aber nach einen Sturz mit gebrochener Schulter ausgeschieden - und verschob sein Karriereende um ein Jahr. Nun gab es das große Happy End, nach dem "Cav" dem Eritreer Biniam Girmay innig umarmte: Der nämlich hatte ebenfalls Geschichte geschrieben und zwei Tage nach seinem ersten Etappensieg als erster schwarzer Afrikaner auch das Grüne Trikot übernommen.

Am Mittwoch war "Cav" klar der schnellste Sprinter, setzte sich deutlich vor dem Belgier Jasper Philipsen durch, der im Vorjahr mit vier Etappensiegen und dem Grünen Trikot überragt hatte. Dritter wurde der Norweger Alexander Kristoff. Dem deutschen Sprinter Pascal Ackermann, der auf der Zielgeraden geführt hatte, ging die Luft aus, er wurde Sechster. "Ich war ganz gut dabei, aber dann kam der Gegenwind durch", sagte der 30-Jährige.

FAQ: Alles zur Tour de France

Pogacar im Gelben Trikot

Das Gelbe Trikot behielt der Slowene Tadej Pogacar (UAE Team Emirates), der am Tag nach seinem Sieg auf der ersten Alpen-Etappe wie die weiteren Klassementfahrer mit dem Hauptfeld das Ziel erreichte. Der Slowene liegt weiter 45 Sekunden vor dem Belgier Remco Evenepoel.

Machtdemonstration von Pogacar

Allerdings hatte Pogacar rund 60 km vor dem Ziel einen Schreckmoment zu überstehen, als er mitten im Peloton wohl nach einer Unaufmerksamkeit einer Verkehrsinsel nur knapp ausweichen konnte und mit einem waghalsigen wie gekonnten Manöver auf dem Rad blieb. "Bei so einem Vorfall kann die Tour ganz schnell zu Ende sein", sagte ARD-Experte Fabian Wegmann. Direkt hinter Pogacar hatte ein gutes halbes Dutzend Fahrer weniger Glück und stürzte, alle konnten aber weiterfahren - auch in der Schlussphase gingen einige Profis zu Boden.

163,5 Kilometer lange Etappe nach Dijon

Nach einer 163,5 Kilometer langen Flachetappe am Donnerstag nach Dijon steht für die Favoriten erst beim Einzelzeitfahren am Freitag wieder ein neuralgischer Abschnitt an. Dann könnte Evenepoel, der Weltmeister in dieser Disziplin, den Gesamtführenden Pogacar attackieren - mit der Ruhe des Mittwochs ist es dann vorbei. Auf dem Weg nach Sainbt-Vulbas wurde in der Anfangsphase selbst für Flachetappen-Verhältnisse außerordentlich gebummelt - in der ersten knappen halben Stunde lag der Temposchnitt bei rund 30 km/h. Erst spät trauten sich zwei Ausreißer, die Franzosen Clement Russo und Matteo Vercher, aus der Deckung. Realistische Siegchancen besaßen sie aber nie.

Red Bull bei der Tour de France

5. Etappe: Saint-Jean-de-Maurienne, Frankreich - Saint-Vulbas, Frankreich (177,40 km), 3.7.2024

Platz Name Land Team Zeit
1 Mark Cavendish Großbritannien Astana Qazaqstan Team 4:08:46
2 Jasper Philipsen Belgien Alpecin-Deceuninck + 0 Sek.
3 Alexander Kristoff Norwegen Uno-X Mobility
4 Arnaud De Lie Belgien Lotto Dstny
5 Fabio Jakobsen Niederlande Team DSM - firmenich
6 Pascal Ackermann Deutschland Israel-Premier Tech
7 Arnaud Demare Frankreich Arkéa - B&B Hotels
8 Gerben Thijssen Belgien Intermarché-Wanty
9 Biniam Girmay Hailu Eritrea Intermarché-Wanty
10 Marijn Van Den Berg Niederlande EF Education-EasyPost

Gesamtwertung Einzel, Stand nach der 5. Etappe

Platz Name Land Team Gesamtzeit Rückstand
1 Tadej Pogacar Slowenien UAE Team Emirates 23:15:24
2 Remco Evenepoel Belgien Soudal Quick-Step + 45 Sek.
3 Jonas Vingegaard Rasmussen Dänemark Team Visma + 50 Sek.
4 Juan Ayuso Pesquera Spanien UAE Team Emirates + 1:10 Min.
5 Primoz Roglic Slowenien Bora-hansgrohe + 1:14
6 Carlos Rodriguez Cano Spanien Ineos Grenadiers + 1:16
7 Mikel Landa Meana Spanien Soudal Quick-Step + 1:32
8 Joao Almeida Portugal UAE Team Emirates
9 Giulio Ciccone Italien Lidl-Trek + 3:20
10 Egan Arley Bernal Gomez Kolumbien Ineos Grenadiers + 3:21
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