Das Mind Research Network in Albuquerque kann die Wahrscheinlichkeit mit bildgebenden Daten ermitteln. Dazu wird impulsives und antisoziales Verhalten zentriert auf dem anterioren cingulären Cortex (ACC) gemessen. Das ist jener Teil des Gehirns, in dem Regelverhalten und Impulsivität verarbeitet werden.Folgen für Zukunft der Strafjustiz
Der ACC gilt als Schnittstelle zwischen Verstand und Gefühlsleben. Die Erhebung zeigt, dass die Insassen, die eine niedrige Aktivität im ACC aufweisen, mit einer zweifachen Wahrscheinlichkeit wieder kriminell werden. “Diese Ergebnisse haben erhebliche Auswirkungen für die Zukunft der Strafjustiz und der Täter”, sagt Studienleiter Kent A. Kiehl.
Die Untersuchung könne nicht nur als Werkzeug genutzt werden, um vorherzusagen, welche Kriminellen rückfällig werden, sondern bereite auch die Möglichkeit dafür, die Täter effektiver und zielgerichteter zu therapieren.
96 männliche Straftäter untersucht
Im ACC wird rationales Denken und soziale Angst ermöglicht, der “Gegenspieler” dieser Hirnregion ist – vereinfacht gesagt – das endogene Opiatsystem. “Dieses Angstsystem sorgt dafür, dass wir auf unserer Suche nach dem höchsten Glück nicht Regeln, Gesetze und Tabus übertreten”, sagt Neurologe und Psychotherapeut Borwin Bandelow gegenüber pressetext.
In der US-amerikanischen Studie wurden 96 männliche Straftäter untersucht. “Die Ergebnisse dieser Forschung könnten dazu beitragen, dass unsere Strafjustiz effizienter gestaltet werden kann”, sagt Kiehl abschließend. (pte Austria)