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Hinten soll die Null stehen

Gibt heute den Linksverteidiger bei der Austria: Patrick Salomon.
Gibt heute den Linksverteidiger bei der Austria: Patrick Salomon. ©Stiplovsek
In der 16. Runde der "Heute für Morgen" Erste Liga spielen alle drei Vorarlberger Teams bereits um 18.30 Uhr. Austria und Altach zuhause gegen Linz, beziehungsweise gegen die Vienna, der FC auswärts in Kapfenberg.
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Nach den Auswärtsniederlagen in Grödig und St. Pölten ist die Austria heute gefordert, zurück in die Erfolgsspur zu finden. „Wir müssen gegen BW Linz wieder kompakter stehen“, verdeutlicht Helgi Kolvidsson, der großen Wert auf eine disziplinierte Defensivleistung legt. „Ich will einen Zu-Null-Sieg.“ Im Tor wird Lukas Hefel stehen. Der 18-Jährige hatte bei seinem Erste-Liga-Debüt in Grödig trotz seiner Roten Karte eine gute Leistung gezeigt.

Was nicht für Rene Pösendorfers Auftritt in St. Pölten gilt. Der Steirer wird wohl keinen Einsatz mehr bei den Grün-Weißen bekommen, seine Verpflichtung kann getrost als Fehlgriff bezeichnet werden. Stammtorhüter Alexander Kofler absolviert übrigens eine Therapie. Er wird behutsam aufgebaut und verpasst wohl auch das Lustenauer Derby nächste Woche.

Vorsicht vor Huspek

Auch bei Danilo Soares wollen die Grün-Weißen nichts überstürzen. Der Brasilianer spürt bei Belastung noch Schmerzen im linken Knie – für ihn spielt heute Patrick Salomon links hinten. „Ich habe ja schon in Linz Außenverteidiger gespielt. Wir haben 4:2 gewonnen, von dem her könnte es ein gutes Omen sein“, scherzt Salomon. „Nein im ernst. Ich werde alles geben und natürlich wissen wir alle, dass es im Fußball schnell nach oben und schnell nach unten geht. Aber die Stimmung in der Mannschaft ist gut und Niederlagen gehören eben zum Sport dazu.“

Kolvidsson erhofft sich von Salomon Schwung fürs Offensivspiel. „Wir müssen kein Feuerwerk zünden. Denn wie gesagt, wir wollen hinten nichts wegschenken. Aber Patrick wird mit Sicherheit Gelegenheiten bekommen, Felix Roth auf der linken Seite in der Offensive zu unterstützen.“

Apropos Offensive. Auch Ivan Aguilar steht erstmals seit dem 28. September wieder im Kader. Der Spanier drängt sich seit Wochen mit starken Trainingsleistungen auf, fiel aber stets der Ausländerregelung zum Opfer.

Die direkte Bilanz zwischen der Austria und BW Linz: Drei der fünf Spiele gewannen die Lustenauer, zwei konnten die Linzer für sich entscheiden. Kolvidsson warnt: „Wir müssen unbedingt Philipp Huspek in Griff haben.“ Der war nämlich an sieben der 16 BW-Linz-Tore beteiligt.

Die Aufstellung: Hefel; Salomon, Stückler, Patocka, Dunst; Dürr, Kampel; Roth, Zwischenbrugger, Boller; Thiago;

Ich habe in Wien sehr viel gelernt“

Freitag, 19. Mai 2006, Schnabelholz in Altach. Das halbe Land ist gekommen, um das große Derby zwischen dem SCR Altach und Austria Lustenau zu sehen. Nach dem Schlusspfiff kennt der Jubel keine Grenzen mehr. Altach besiegt Lustenau mit 1:0 und steigt erstmals in der Vereinsgeschichte in die österreichische Bundesliga auf. Unter den jubelnden Fans: Julian Erhart, gerade 14 Jahre alt geworden. Mittlerweile ist Erhart 20 Jahre alt und gehört zu den Leistungsträgern im Kader des SCR Altach. Heute (18.30 Uhr) empfängt er mit seiner Mannschaft den Verein, der ihm zum Durchbruch verholfen hat: den First Vienna FC. Vergangenes Frühjahr schnürte er die Schuhe für den Kultklub aus der Bundeshauptstadt.

Dreifacher Nationalspieler

Im Herbst 2006 verließ Erhart seinen Heimverein FC Mäder und wechselte in die Akademie. Nach vier Jahren, in denen er alle Altersklassen durchlief, klopfte der SCR Altach an seine Tür. „Es war doppeltes Glück. Erstens ein Profiverein und zweitens „mein“ Verein“, erzählt Erhart. Auch national blieben seine Fähigkeiten nicht verborgen. Dreimal streifte er das Trikot des österreichischen U19-Nationalteams über. In Altach selbst konnte sich der Jungprofi nicht durchsetzen. Erhart kam nur sporadisch zu Einsätzen bei den Profis. Vor einem Jahr klingelte dann plötzlich sein Telefon. Vienna-Coach Alfred Tatar war in der Leitung. Kurze Zeit später kam der Transfer zustande.

In Wien blühte der 20-Jährige auf und avancierte schnell zur Stammkraft. Es war eine ganz neue Erfahrung für Erhart, auf wie auch neben dem Platz. Er lernte die große Stadt kennen und wohnte in einer WG, zusammen mit dem Spanier Nacho Verdés. „Das war eine tolle Zeit. Ich habe sehr viel gelernt und mitgenommen. Mich nicht mehr auf Hotel Mama verlassen zu können, hat mir viel gebracht“, erinnert sich der Linksaußen. Verdès konnte kein Deutsch, Erhart nur ein paar Bruchstücke Spanisch. „Wir haben uns auf Spanisch, Englisch und mit Händen und Füßen unterhalten“, erinnert er sich. Im Sommer löste sich die WG wieder auf. Nacho und Erhart verließen die Vienna. Zahlreiche weitere Akteure taten es ihnen gleich. In der Mannschaft, die heute auf Altach trifft, sind nur noch zwei Spieler zu finden, die schon zu Erharts Zeiten im Vienna-Kader waren.

Zurück nach Altach

Gestärkt und selbstbewusst kehrte Erhart im Sommer zu den Altachern zurück. Nach anfänglichen Schwierigkeiten – zum Auftakt nach Horn durfte er nicht einmal mitfahren – ist er mittlerweile aus der Stamm-elf nicht mehr wegzudenken.

Die Devise heute sei klar: „Ein Pflichtsieg. Alles andere darf nicht unser Anspruch sein.“ Es gelte jetzt, soviele Punkte wie möglich zu sammeln, um im Frühjahr noch einmal voll angreifen zu können: „Ein Platz unter den ersten Drei ist nach wie vor unser Saisonziel.“ Der Aufstieg sei im Moment kein Thema: „So sehr es auch schmerzt, daran können wir im Moment nicht denken. Grundsätzlich hat aber jeder im Team dieses Ziel.“

Der FC Lustenau will auf die Siegerstraße zurück

16. Spieltag in der Erste Liga. Der Kapfenberger SV empfängt den FC Lustenau. Der Tabellenvierte gegen den Tabellenneunten.

Wer dies im Sommer 2012 so vorrausgesagt hätte, hätte durchaus mit Zustimmung rechnen können. Der Zusatz, dass der Viertplatzierte aus Lustenau kommt und Kapfenberg den Relegationsplatz besetzt, hätte allerdings zu zahlreichen Lachern geführt. So sieht die Realität aber aus.

Während der Bundesliga-Absteiger aus der Steiermark erst zwei der bisher gespielten 15 Partien gewinnen konnte, haben die Blau-Weißen bereits sechs Siege auf ihrem Konto. In Kapfenberg soll Nummer sieben dazu kommen. Die Chancen stehen gar nicht schlecht. Vergangene Woche zeigten Bolter und Co. wieder sehr ansprechenden Fußball. Am Mittwoch vor einer Woche brachten die Lustenauer im ÖFB-Cup sogar Bundesligist Wolfsberg an den Rand einer Niederlage. Auch am Samstag im Ländle-Derby gegen Altach drehten die Löwen auf. Die erste halbe Stunde gehörte ganz klar der Canadi-Elf, Tor erzielte sie jedoch keines. In der Steiermark wollen sich die Lustenauer wieder für ihre Leistung belohnen. Canadi kann dabei auf Dudu und Haselberger zurückgreifen, welche zuletzt gegen Altach gesperrt pausieren mussten.

Auf der anderen Seite gibt es einige Ausfälle zu beklagen. Die Kapfenberger müssen auf Sanel Kuljic, Thomas Burgstaller, Ralph Spirk, Dominic Pürcher und Patrick Wolf verzichten.

(NEUE)

 

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