Und so wie der Konsumentenschutz, der heuer fünfzig Jahre alt wird, kann auch sie ein Jubiläum feiern. Vor zehn Jahren trat die Juristin in den Dienst der Arbeiterkammer, seit etwa zwei Jahren leitet sie die Konsumentenschutzabteilung, die mit 14 Angestellten eine der größten Abteilungen im Haus ist.
Breites Arbeitsfeld
Karin Hinteregger klingt noch leicht verschnupft. Nachwirkungen einer starken Verkühlung. Doch zur 50-Jahr-Feier, die heute in der Kulturbühne AmBach” in Götzis stattfindet, will sie wieder fit sein. Es sieht gut aus”, meint sie auch schon wieder gut gelaunt. Die Dornbirnerin stieg nach einer kurzen Kinderpause bei der Arbeiterkammer ein. Damals noch in Teilzeit und in der Abteilung für Arbeitsrecht. Als eine Stelle im Konsumentenschutz frei wurde, wechselte sie das Terrain. Der Vielfalt wegen. Der Konsumentenschutz bietet ein sehr breites Betätigungsfeld”, sagt Hinteregger.
Abzocke im Internet
Das sich mittlerweile allerdings gründlich gewandelt hat. Waren es früher die berühmt-berüchtigten Gewinnspiele und ihre leeren Versprechungen, die den Konsumentenschützern massenhaft Arbeit bescherten, sorgen heute die Abzocke im Internet und unseriöse Handyangebote für mehr als genug Beschäftigung. Speziell in diesen Bereichen sind die Beschwerden geradezu explodiert”, erzählt die zweifache Mutter. Aber auch die Angst ums Geld geht um. Stärker denn je müssen sich die Konsumentenschützer derzeit um Fragen zu Finanzdienstleistungen, Fremdwährungskrediten usw. kümmern.
Hilfsbereitschaft
Beantwortet werden sie schriftlich, telefonisch, virtuell oder unter vier Augen. Manches lässt sich am Telefon erledigen, kompliziertere Sachverhalte sind im persönlichen Gespräch besser aufgehoben”, beschreibt die ausgebildete Rechtsanwältin den Berufsalltag. Der Job selbst verlangt genaues Hinschauen und Hinhören und zuweilen den Blick fürs Detail. Oft würden sich Betroffene nämlich schwertun, das eigentliche Problem zu erklären. Da sind dann wir gefordert”, betont Karin Hinteregger. Doch nicht nur fachliche Kompetenz zeichnet einen guten Konsumentenschützer aus. Er muss auch gerne mit Leuten zu tun haben und hilfsbereit sein”, listet sie weitere Anforderungen auf.
Steigende Zahlen
Weit über 20.000 Kontakte verzeichnete die Konsumentenschutzabteilung im letzten Jahr. Tendenz steigend. Hilfesuchende finden sich in allen Alters- und Gesellschaftsschichten. Im Großteil der Fälle zeigen die Interventionen den erhofften Erfolg. Aber manchmal ist auch der engagierteste Konsumentenschützer machtlos. Doch nicht immer müssen sie nur Feuerwehr spielen. Zunehmend mehr Personen erkundigen sich über eine Sache, bevor sie in eine Falle tappen. Ein positives Resümee, wie geschaffen für ein Jubiläum.