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Hilfe zur Selbsthilfe

Das alte Bildsteiner Feuerwehrauto wurde nach Moldawien überstellt.
Das alte Bildsteiner Feuerwehrauto wurde nach Moldawien überstellt. ©Natascha Moosbrugger/FW Bildstein
Ein Dutzend ausgemusterte Feuerwehrfahrzeuge wurde nach Moldawien gebracht.
Bildsteins Feuerwehrauto nach Moldawien überstellt

Im Vorjahr wurde in der Hofsteiggemeinde Bildstein ein neues Tanklöschfahrzeug für die Ortsfeuerwehr angeschafft. Möglich wurde die Anschaffung des TLF 2000/200 Mercedes dank der großzügigen Fördermittel des Landesfeuerwehrverbandes, des Landes Vorarlberg sowie der Gemeinde Bildstein. Die Gemeindevertretung der Hofsteiggemeinde genehmigte einstimmig die Ersatzbeschaffung für das mehr als 30 Jahre Altfahrzeug. Im kommenden Jahr anlässlich des großen Bezirksfeuerwehrfestes 2025 in Bildstein soll das neue Fahrzeug, für das insgesamt rund 550.000 Euro aufgewendet wurden, feierlich eingeweiht werden.

Hilfsprojekt Moldawien

Das ausgediente alte Tanklöschfahrzeug wurde zusammen mit elf weiteren Fahrzeugen aus ganz Vorarlberg dem Moldawien-Hilfsprojekt, das vom Rankweiler Altbürgermeister Hans Kohler gegründet wurde, zur Verfügung gestellt. In Moldawien, einem der ärmsten Länder Europas, gibt es in vielen ländlichen Räumen so gut wie kein Feuerwehrwesen. Die Anfahrten aus umliegenden Städten sind entsprechend lang, mühsam und daher meistens zu spät. Der Bildsteiner Feuerwehrkommandant Markus Nenning chauffierte heuer das alte TLF abwechslungsweise mit seinem Sohn Florian Nenning (Leiter der Jugendfeuerwehr) persönlich im Konvoi vom Ländle aus nach Moldawien. Knapp 2000 Kilometer galt es, in mehreren Tagesetappen zurückzulegen. In Moldawien angekommen, wurden die Fahrzeuge auf zwölf Dörfer aufgeteilt. Das „Hurra“ war groß. Vor Ort wurde umgehend mit der Einschulung begonnen. Und vielfach wurde in diesem Zug eine freiwillige Feuerwehr erstmals ins Leben gerufen.

Einschulung vor Ort

„Es ist eine andere Welt dort“, so Kommandant Markus Nenning nach seinem Rückflug am Ende der einwöchigen Reise. „Die Leute waren sehr freundlich und natürlich sehr stolz auf das Fahrzeug. Wir haben sie, so gut es in der Kürze der Zeit geht, auf dem Fahrzeug angelernt und hoffen, dass es dort noch viele gute Dienste leisten kann. Da und dort werden natürlich Reparaturen und Servicetätigkeiten nötig sein. Aber sie sind extrem motiviert und werden das sicher schaffen.“ Und nachdenklich werde man auf so einer Reise natürlich auch. „Der Blick auf unseren Wohlstand und unsere sozialen Strukturen, die vielen so selbstverständlich erscheinen, wird zweifellos geschärft.“

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