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Hilfe, mein Kind ist Bettnässer!

Bettnässen ist eine der häufigsten Störungen im Kindesalter. Univ. Doz. Dr. Hans Salzer, Facharzt für Kinderheilkunde und Leiter der Kinder- und Jugendabteilung am Landesklinikum Tulln / Niederösterreich, über das Tabu-Thema Bettnässen, die unterschiedlichen Formen und Ursachen von Enuresis und welche Maßnahmen helfen, dass Kinder nachts trocken werden. Als unauffälligen Schutz gibt es ab März 2010 die saugfähige Unterwäsche Pampers UnderJams für die Nacht.

Wenn Kinder nachts ins Bett machen, sind die meisten Eltern beunruhigt. Dabei ist Entwarnung angesagt: Fast 10% der Kinder im Alter von 4 bis 15 Jahren in Westeuropa sind nachts nicht zuverlässig trocken. „Von Enuresis spricht man, wenn das Kind älter als 5 Jahre ist und über einen Zeitraum von 3 Monaten mindestens 2 Mal im Monat nachts einnässt. Im Alter von 6 Jahren nässt noch jedes 10. Kind circa 2 Mal pro Woche nachts ein“, weiß Dr. Hans Salzer aus jahrelanger Erfahrung. Auch Jugendliche sind davon betroffen, die Zahl ist jedoch geringer. „Fast 1% der 18-jährigen Burschen sind Bettnässer“, so Dr. Salzer. „Alleine in Österreich wird die Zahl der betroffenen Kinder auf 60.000 geschätzt.

Für das Kind und die Eltern stellt Bettnässen eine große Belastung dar. „Jeden Tag Bettwäsche und Pyjama wechseln zu müssen, die Angst vor der Übernachtung in einem Hotel oder bei Freunden, weil dort das nasse Bett für Peinlichkeiten sorgen könnte und die Vorwürfe von Verwandten, dass Eltern Fehler in der Erziehung gemacht haben und das der Grund dafür ist, dass das Kind noch nicht sauber ist, kann den Druck auf Eltern und Kind erhöhen und Familien in Krisen stürzen“, ist sich Dr. Salzer sicher.

Die Chance, dass Bettnässen von selbst wieder verschwindet, erhöht sich vor allem dann, wenn auf Kindern und Eltern kein Druck lastet. „Wichtig ist es, das Kind nicht zu beschimpfen oder zu bestrafen“, rät Dr. Salzer. Stattdessen sollten Eltern dem Kind erklären, dass es sich um ein häufig auftretendes Symptom handelt, das in den Griff zu bekommen ist. „Diskrete Windelhosen nehmen zusätzlich den Druck auf das Kind.“ Mit den UnderJams hat Pampers eine saugfähige Unterwäsche entwickelt, die dem Kind die ganze Nacht lang einen unauffälligen Schutz bietet. Saugfähige Unterwäsche kann dem Kind ein Gefühl von Sicherheit geben, sein Selbstbewusstsein stärken und den Stressfaktor Bettnässen im Familienleben entschärfen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der erholsame Schlaf für die ganze Familie. Mit den Windelhosen kann das Kind unbeschwert an altersgerechten Aktivitäten wie Ferienlagern teilnehmen, ohne Angst vor unangenehmen Überraschungen haben zu müssen.

Bettnässen – kein Grund zur Sorge

Kinder im schulpflichtigen Alter unterliegen vielfältigen Herausforderungen. Sie wachsen in soziale Gruppen hinein, müssen lernen diszipliniert in der Schule zu arbeiten und die Eltern haben oftmals hohe Erwartungen. Das kann ein Kind schnell überfordern. Eine mögliche Begleiterscheinung ist das Bettnässen. 25% der Vierjährigen nässen nachts ein, 10% der Siebenjährigen und auch noch 1 bis 2% der Jugendlichen. Jungen machen dabei 60% der Bettnässer aus. Damit ist Bettnässen eine der häufigsten Störungen im Kindesalter. „Sind seelische Ursachen wie ein Umzug, ein Trennungserlebnis oder die Geburt eines Geschwisterchens der Auslöser von Bettnässen, spricht man in der Medizin von sekundärer Enuresis. Das bedeutet, dass das Kind vor dem Einnässen schon einige Monate oder Jahre sauber war“, erklärt Dr. Salzer. „Sekundäre Enuresis kann auch bei Harnwegsinfektionen oder als erstes Symptom einer kindlichen Zuckerkrankheit auftreten.“ Die zweite Form von Bettnässen ist die primäre Enuresis. Das heißt, dass das Kind noch nie sauber war.

Jedoch muss Bettnässen kein Ausdruck seelischer Probleme sein. Die Ursachen sind vielfältig. „Derzeit wird angenommen, dass die Blase der betroffenen Kinder zu klein ist, sodass sie die nächtliche Harnproduktion nicht komplett aufnehmen kann und durch den kindlichen Tiefschlaf noch kein Aufwachen bei voller Blase erfolgt“, erklärt Dr. Salzer. Bei manchen Kindern ist auch die Verbindung zwischen Blase und Gehirn noch nicht richtig ausgebildet oder das Bettnässen ist erblich bedingt. Oft ist der Auslöser auch der Mangel eines Botenstoffes, der dazu führt, dass in der Nacht zu viel Harn produziert wird. „Dadurch wird nachts dieselbe Menge Harn produziert wie untertags und diese kann nicht in der Blase gehalten werden. Wichtig für die Diagnosestellung ist daher, dass organische Blasenleerungsstörungen ausgeschlossen werden“, sagt Dr. Salzer.

Beruhigend für betroffene Kinder und Familien: In absehbarer Zeit geht das Bettnässen bei vielen Kindern von alleine vorbei, therapeutische Maßnahmen beschleunigen den Prozess. In dieser schwierigen Zeit braucht das Kind viel Zuspruch und Unterstützung von der Familie, damit die Phase ohne Schuldgefühle und Angst gemeistert werden kann. Oftmals brauchen aber auch Eltern Unterstützung: „Vielen Eltern haben das Gefühl einer Niederlage, wenn ihr Kind nachts nicht trocken ist. Das ist natürlich vollkommen falsch! Das ist auch der Grund dafür, dass viele Eltern erst sehr spät einen Arzt aufsuchen“, weiß Dr. Salzer. Ihm liegt es am Herzen, den Eltern klar zu machen, dass Bettnässen nur eine verzögerte Ausreifung der Blase oder der Regulation der Harnmenge ist.

Bettnässen ist leider immer noch ein Tabu-Thema in unserer Gesellschaft und in den meisten Familien wird nicht groß darüber gesprochen. „Ich glaube, dass junge Familien unter enormem Druck stehen und in unserer Wettbewerbsgesellschaft auch viele Eltern glauben, Kindererziehung sei ein Wettkampf unter dem Motto ‚Mein Kind schläft als erstes durch und ist als erstes sauber‘. Wenn das nicht gelingt, weil das Kind Bettnässer ist, haben die Eltern oft das Gefühl, bei der Erziehung versagt zu haben“, weiß Dr. Salzer. Dies verstärkt den Druck und die Verunsicherung von Kindern und Eltern gleichermaßen. Um diese Stressspirale zu durchbrechen, kann saugfähige Unterwäsche eine Entlastung bieten. Dem Kind kann dadurch einen neue Selbstsicherheit gegeben werden, die es braucht, um diese schwierige Zeit zu bestehen. Auch für die ganze Familie kann sich dadurch die Situation sehr entspannen. Das Kind sollte motiviert werden, mit saugfähiger Unterwäsche Aktivitäten wie Übernachten bei Freunden oder im Ferienlager wahrzunehmen. Ein weiterer Punkt sind die zusätzlichen Kosten für Waschladungen und extra Textilien, die vermieden werden können.

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