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Hilfe für irakische Kinder

Außenministerin Benita Ferrero-Waldner wird von Montagabend bis Mittwochabend in Kuwait und Saudiarabien eine Hilfsaktion für kriegsgeschädigte Kinder aus dem Irak vorbereiten.

Ziel der humanitären Aktion ist die Evakuierung von vorerst zirka 50 im Krieg verwundeten Kindern aus dem Südirak noch im Laufe der kommenden Woche. Sie sollen in Österreich medizinisch behandelt werden, da es im Irak an entsprechender Infrastruktur (z.B. für Operationen) mangelt. Ferrero-Waldner will persönlich noch offene Fragen klären, u.a. die Kooperation der Militärbehörden sowie die Sicherstellung von Begleitung und ärztlicher Betreuung der kleinen Patienten während des Transports nach Österreich.

Am Dienstag sieht das Programm laut Informationen aus dem Außenministerium ein Treffen mit dem kuwaitischen Emir Jaber el Ahmed el Sabah sowie mit Parlamentspräsident Jassem el Khorafi vor. Konkret soll die Hilfsaktion in der Folge mit Ferrero-Waldners Amtskollegen Scheich Sabah el Ahmed el Sabah und mit General Ali el Momen, Präsident der Hilfsorganisation „Humanitarian Operation Center“ (HOC), besprochen werden.

Am Mittwoch wird die Außenministerin in Saudiarabien weitere politische Gespräche führen. Geplant ist u.a. ein Zusammentreffen mit König Fahd sowie mit Außenminister Prinz Saud al Faisal.

Die Einzelheiten der Abwicklung der Hilfsaktion (Organisation eines Fluges, medizinische Versorgung, Flugtauglichkeit der kleinen Patienten, Aufteilung auf Spitäler, Transport vom Flughafen etc.) werden vom Bundesministerium für Gesundheit und Frauen organisiert und koordiniert. Entsprechende Vorbereitungen wurden nach Auskunft des Außenministeriums bereits von Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat (V) sowie von Vizekanzler und Sozialminister Herbert Haupt (F) in die Wege geleitet. Auch die steirische Landeschefin Waltraud Klasnic (V) sowie Salzburgs Landeshauptmann Franz Schausberger (V) haben für Kinder aus dem Irak in den jeweiligen Landeskrankenhäusern bereits Betten reserviert.

Das Außenministerium hatte bereits Ende März, kurz nach Ausbruch der Angriffe der USA und Großbritanniens auf den Irak, im Rahmen seiner Entwicklungszusammenarbeit vorerst eine Million Euro als Soforthilfe für humanitäre Maßnahmen im Land bereitgestellt.

Erst vergangene Woche hatten sich Ferrero-Waldner und ihr slowenischer Amtskollege Dimitrij Rupel in Amman der Unterstützung Jordaniens in dieser Sache versichert. Die Außenministerin setzt sich, so ihr Sprecher Johannes Peterlik gegenüber der APA, seit März – gemeinsam mit dem Roten Kreuz, der Caritas und dem Hilfswerk – dafür ein, Kinder aus dem Irak nach Österreich zu holen, um sie hier medizinisch versorgen zu können.

Ein weiteres Hilfsprojekt soll gemeinsam mit Slowenien unter Mithilfe jordanischer und irakischer Ärzte realisiert werden: Kinder, die an Kriegstraumata leiden, sollen in ihrer gewohnten Umgebung fachliche Hilfe erhalten, um so ihre Leiden zu überwinden. Laut Ferrero-Waldner trägt Österreich für dieses Projekt 200.000 Euro bei, Slowenien stellt 150.000 Euro zur Verfügung. Jordanien wird vor allem durch Personal und Logistik mit Wien und Laibach zusammenarbeiten. Bereits im Sommer sollte dann ein solches Kinderhilfszentrum in Bagdad seine Tätigkeit aufnehmen.

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