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Hilfe für Vertriebene von Darfur

Wenn es ein Synonym für Ausweglosigkeit gab im Jahr 2006, dann war es Darfur. Ein junger Arzt aus Feldkirch, Dominik Pümpel, war im Krisengebiet. "Humedica" hilft vor Ort.

Seit Frühjahr 2003 bekämpfen sich Rebellen und regierungsnahe Milizen im Süden des Sudan. Rund 200.000 Menschen starben.

In einem Gebiet, anderthalbmal so groß wie Deutschland, sind Hunderttausende auf der Flucht. Der Feldkircher Allgemeinmediziner Dr. Dominik Pümpel war dort. Für die kleine Allgäuer Hilfsorganisation „Humedica“ hat er einen Monat lang in zwei Flüchtlingscamps nahe Nyalla gearbeitet.

10.000 bis 15.000 Menschen sind dort gestrandet. Inzwischen kommen täglich Tausende hinzu. Teilweise waren sie 20 Tage zu Fuß unterwegs.

„Normalität“ schaffen

Rasch schufen die Teams von „Humedica“ medzinische Infrastrukturen. „Wir boten ein 24-Stunden-Entbindungsservice an“, sagt Pümpel. Einheimische Ärzte und Schwestern wurden dabei gezielt eingebunden. „Zum anderen versuchten wir, tausenden Kindern in den Lagern einen Schulbetrieb zu ermöglichen.“ Die Jause, die „Humedica“ gratis verteilte, „war für die Kinder oft die einzige Mahlzeit am Tag“.

Immer wieder unterwegs

Für den jungen Arzt war es nicht der erste Hilfseinsatz in Afrika. „Ich war bereits für Ärzte ohne Grenzen im Kongo.“ Neun Mal hat er jeweils einige Wochen bei Russ-Preis-Trägerin Dr. Elisabeth Neier in Kamerun verbracht. „Humedica“ entdeckte er über Medienberichte. Die kleine Aktion hat ihn nachhaltig beeindruckt.

„Einmal arbeitet Humedica im monatlichen Rotationsprinzip. Das gewährleistet, dass Ärzte nicht völlig fertig aus dem Einsatz nach Hause kommen.“ Zum anderen zeige das Beispiel Darfur: „Hilfe ist möglich.“ Und nötig: Gerade jetzt nimmt „Humedica“ vor Ort den Kampf gegen Cholera auf.

Die Hilfsorganisation „Humedica International“ hat ihren Sitz in Kaufbeuren. Website: www.humedica.org.

ZUR PERSON

Dominik Pümpel
Beruf: Arzt
Geboren: 8. Dezember 1966
Familie: ledig
Ausbildung: Medizinstudium in Wien
Laufbahn: Turnus in Klagenfurt, Dienst auf der Chirurgie im AKH, dann LKH Feldkirch, heute am Institut für Reproduktionsmedizin.

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