Zwei neue Nachbeben der Stärke 4,8 und 4,9 versetzten allerdings erneut viele Menschen in dem Karibikstaat in Panik. Am Mittwoch waren bei einem anderen schweren Nachbeben der Stärke 6,1 nach Informationen der dpa 20 Menschen ums Leben gekommen, als ein bereits beschädigtes Gebäude über ihnen zusammenbrach. Helfer aus aller Welt arbeiten dennoch weiter rund um die Uhr bis zur völligen Erschöpfung.
Immer noch finden Retter Überlebende des Jahrhundertbebens der Stärke 7,0, bei dem womöglich bis zu 200.000 Menschen starben. So konnten spanische Helfer eine 14-Jährige aus den Trümmern retten. UN-Nothilfekoordinator John Holmes zufolge sind bisher mehr als 120 Überlebende geborgen worden. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes in Berlin werden noch drei Deutsche vermisst. Vermutlich starben demnach drei Bundesbürger, von denen zwei noch identifiziert werden mussten.
Die Weltbank wird Haiti angesichts der Erdbeben-Katastrophe für fünf Jahre den Schuldendienst erlassen. Außerdem sucht die Organisation nach Möglichkeiten, ganz auf die Rückzahlung der gegenwärtigen Schulden Haitis von 38 Millionen Dollar verzichten zu können. Mit der Hilfe für die Opfer geht es unterdessen weiter voran. Laut Regierung sollen 400.000 Überlebende des Erdbebens wegen schlimmer sanitärer Zustände aus der zerstörten Hauptstadt in provisorische Unterkünfte außerhalb von Port-au-Prince umgesiedelt werden.