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Hilfe auf vier Pfoten: Julian Nagl und Dimo bestehen Blindenführhundeprüfung

Blindenführhund Dimo beitet Julian Nagl Hilfe auf vier Pfoten und begleitet ihn sicher durch die Stadt.
Blindenführhund Dimo beitet Julian Nagl Hilfe auf vier Pfoten und begleitet ihn sicher durch die Stadt. ©Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs
Für den 38-jährigen Wiener Julian Nagl hat sich der Alltag sehr verändert seit er seinen Blindenführhund Diamond, genannt Dimo, hat. Gemeinsam haben die beiden Anfang April die Blindenführhundeprüfung bestanden.

Julian Nagl ist seit Anfang April stolzer Besitzer eines staatlich geprüften Blindenführhundes. Dimo wurde speziell ausgebildet, um seinem Herrchen zu mehr Unabhängigkeit und Mobilität zu verhelfen. Beim Bundessozialamt mussten die beiden gemeinsam eine Prüfung ablegen, die sie erfolgreich bestanden.

Mehr Unabhängigkeit mit Blindenführhund Dimo

Seitdem hat sich im Leben des 38-Jährigen vieles verändert. Sein Blindenführhund hilft ihm bei der Orientierung in vertrauter und fremder Umgebung und hat Julian Nagl ein großes Stück Selbstständigkeit und Unabhängigkeit gegeben. Nach seiner Erblindung war Nagl schnell klar, dass er einen Führhund haben möchte. Bei seinem Wunsch wurde er von der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs unterstützt. Dort ist er nicht nur Mitglied, sondern engagiert sich auch ehrenamtlich.

Die Ausbildung eines Blindenführhundes dauert ca. ein Jahr und kostet in Österreich etwa 30.000 Euro. Ein Blindenführhund kann auf Kommando verschiedene Ziele suchen, wie z. B. Treppen, Türen, Aufzüge oder Zebrastreifen.

Dimo hilft und zieht alle Blicke auf sich

Der schöne weiße Schweizer Schäferhund „Diamond“ ist Nagl eine große Hilfe, aber er zieht auch alle Blicke auf sich. „Durch den Hund habe ich schon viele nette Kontakte geknüpft“, erzählt Julian Nagl. Viele wollen den Hund natürlich auch streicheln – was aber im Alltag ein großes Problem für den Besitzer darstellen kann.

Blindenführhunde sollen während ihres Einsatzes nicht gestört werden, denn sonst könnte es passieren, dass sie abgelenkt werden und eventuelle Gefahren für ihren blinden Besitzer übersehen. Erst wenn das Führhundegeschirr abgenommen wird und der Hund „außer Dienst“ ist, kann er gestreichelt werden.

Beziehung zwischen Mensch und Hund baut auf Vertrauen

Neben der Ausbildung spielt bei Blidenführhundendas gegenseitige Vertrauen eine große Rolle. „Am Anfang war es für mich schwierig, dem Hund Vertrauen zu schenken. Doch wenn einmal von beiden Seiten Vertrauen da ist, ist es ein wunderschönes Gefühl, das einem große Sicherheit gibt.“, so Nagl.  Dimo sei sehr hilfsbereit und freue sich regelrecht, wenn er das Führhundegeschirr angelegt bekomt.

Seit 2009 bietet die Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen den 1. österreichischen Blindenführhundestammtisch an, bei dem sich die Besitzer regelmäßig austauschen können.

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