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Hightech-Produkt Kleiderbügel

Egg - Als der 1957 in Bregenz geborene Hans Metzler 1991 die vom Vater in Schwarzenberg 1956 gegründete Holzkleiderbügelfirma Metzler übernahm, machte der kleine Familienbetrieb mit sieben Beschäftigten gerade mal 18,5 Mill. Schilling Umsatz.

Heute schreibt die Firmengruppe den exakt gleichen Umsatz in Euro, beschäftigt fast 100 Mitarbeiter und äugt – nach einer dynamischen Expansion in Zentraleuropa – heute allen Ernstes auf den riesigen US-Markt.

„Das ist die Höhle des Löwen, so viel ist uns klar. Bei der Kleiderbügel-Qualität, mit der heute vor allem Chinesen und Mexikaner den amerikanischen Markt bedienen, rechnen wir uns aber konkrete Chancen aus – könnten wir nur 5 Prozent vom dortigen Marktvolumen erobern, wüchse uns auf einen Schlag das Eineinhalbfache unseres heutigen Jahresumsatzes zu. Probieren gilt!“, bekräftigte Hans Metzler im Rahmen der von Vorarlberger Sparkassen, Fachhochschule Vorarlberg und „VN“ getragenen Veranstaltungsserie „Unternehmer sein heute“ am Dienstagabend im Sparkassensaal Egg jenes Credo, das für ihn zeit seines Unternehmerlebens prägend und kennzeichnend war und ist.

Wenn oben von der Firmengruppe die Rede war, ist damit neben der Kernfirma Mevo Kleiderbügel vor allem die Metzler Textilservice GmbH angesprochen, die sich durch die Aufkäufe von Troll, Hille und Puritus – lauter Wäscherei- bzw. Reinigungsfirmen – formieren konnte und die heute vom Hohenemser Bäumler-Areal aus ebenfalls kräftig „Dampf macht“. Metzler: „Unsere Waschstraße dort hat 8000 Kilogramm Tagesleistung – mehr als das 20-Fache eines großen Hotels hier im Wald. Und unsere topmoderne Bügeltechnik schafft 1500 Textilkledungsstücke im Tag.“

Die Geschichte der Mevo, die erst letztes Jahr im neu erbauten, architektonisch richtungsweisenden Werk in Bersbuch die Produktion aufnahm und auch dort schon wieder die Branchen-Maßstäbe neu gesetzt hat, könnte facettenreicher und spannender nicht sein. Sind anfänglich mit dem Kleiderbügel sogar noch Kochlöffel und Lineale aus Holz „mitgelaufen“, entwickelte sich ab den 60ern durch permamente Innovation und regelmäßige Akquisition von (klar konkurrierenden oder das eigene Business ideal abrundenden) Playern rasch ein Branchen-Aushängeschild – heute stehen Mevo bzw Metzler für den europaweit führenden Produzenten von Reingungs- und Wäschereiartikeln.

Nur ein paar markante Stationen dieser Positionierung im Telegrammstil: 1993 startet erste elektrolytische Verzinkungsanlage, 1995 eigene Folienproduktion aufgenommen, 1996 französischen Marktführer gekauft. 1998 Europas modernstes Bügelwerk in Egg (Ausstoß 600.000 Stück pro Tag), 2004 Start von Mevo Italia in Bergamo. Metzler: „Natürlich haben auch wir uns dicke Schiefer eingezogen, mussten vor allem im Ausland ordentlich Lehrgeld bezahlen. Wir waren aber nie zufrieden, den so genannten Stand der Technik zu erreichen, sondern haben ihn immer wieder selbst neu definiert.“

Auch die in Bersbuch längst Alltag gewordene Praxis, sozusagen aus einem Guss gleichzeitig 32 verschiedene Kleiderbügel-Typen mit integriertem Mehrfachnutzen zu erzeugen (Stichwort z. B.: Werbung am Bügel), ist Ausfluss dieser im Unternehmen traditionell beheimateten Denke. Als Eckpfeiler seines Erfolges listete Metzler außerdem Engagement und Fleiß des Teams, die für Qualität und Verlässlichkeit stehende Marke, aktive Marktpräsenz und auch ein gemeinsam mit Dachser konzipiertes, raffiniertes Logistikkonzept auf.

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