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Hier wurden 2022 besonders wenige Immobilien verkauft

Der Immobilienmarkt in Österreich kühlte 2022 deutlich ab.
Der Immobilienmarkt in Österreich kühlte 2022 deutlich ab. ©APA/GEORG HOCHMUTH (Symbolbild)
2022 war der österreichische Immobilienmarkt von vielen Unsicherheiten geprägt. Der Markt kühlte allgemein heuer deutlich ab.

Während kriegsbedingte Lieferengpässe und hohe Energiekosten vielen Bauträgern zu schaffen machten, sorgten die starke Teuerung und steigende Kreditzinsen für Verunsicherung bei den Konsumenten. Eine Analyse des Immobilienvermittlers s Real zeigt: In den Bundesländern verlief die Entwicklung recht unterschiedlich, allgemein aber kühlte sich der Markt deutlich ab.

Die Kauflust am Immobilienmarkt sank im Jahr 2022 ab

So war im Osten des Landes - in Wien, Niederösterreich und Burgenland - zuletzt eine gedämpfte Konsumstimmung zu verzeichnen. "Private Immobiliensuchende überlegen derzeit länger, prüfen genauer, haben aber wegen der sinkenden Nachfrage und der höheren Zinsen auch wieder mehr Zeit, den Immobilienkauf zu überlegen, die passende Immobilie zu finden und eine Finanzierung zu klären", schreibt s Real. Für potenzielle Käufer werde es außerdem immer schwieriger, an Kredite zu kommen. Viele würden sich daher häufiger für eine Miete entscheiden, so der Immobilienvermittler.

Salzburg: Bis zum dritten Quartal große Nachfrage bei Immobilien

In Salzburg sei der Markt bis zum dritten Quartal von großer Nachfrage nach Immobilien geprägt gewesen, danach habe das Kaufinteresse aber spürbar nachgelassen. Das Kaufverhalten habe sich geändert, gleichzeitig sei aber das Angebot an Immobilien nicht geschrumpft. Dieser Trend dürfte sich im kommenden Jahr fortsetzen. s Real erwartet, dass es 2023 ein größeres Angebot an Immobilien am Markt geben wird, wobei die Nachfrage zwar weniger, aber weiterhin gut ausfallen dürfte.

Zurückhaltung bei Käufen von Immobilien in Oberösterreich

In Oberösterreich stellte sich den Angaben zufolge zuletzt ebenso Zurückhaltung auf Käuferseite ein. "Die Entwicklung der Zinsen, aber auch das Bewusstsein der Energiepreisentwicklung, sowie sonstige Faktoren (Ukrainekrieg, Inflation) haben die Kaufinteressierten dazu bewogen, die Kaufentscheidung im Herbst kurzfristig aufzuschieben", heißt es in dem Bericht. Große Preisreduktionen zeichnen sich aber nicht ab. Die aktuell gedämpfte Stimmung werde im Frühjahr daher zu einer gesteigerten Nachfrage nach leistbaren Wohnimmobilien im Gebrauchtsegment führen.

Höhepunkt der Nachfrage bei Immobilien im September in Stmk.

In der Steiermark wurde der Höhepunkt der Nachfrage im September erreicht, zuletzt war auch dort eine deutlicher Rückgang des Kaufinteresses zu verzeichnen. Das gelte vor allem für den Kauf von Eigentumswohnungen in zentralen Lagen - allen voran in Graz. "Der Markt dreht sich nun vom Verkäufer- zum Käufermarkt", prognostiziert s Real.

Abkühlung des Immobilienmarktes auch in Kärnten

Eine Abkühlung gab es zuletzt auch in Kärnten. Geprägt sei die Entwicklung dort von einem starken Verkäufermarkt und einer damit einhergehenden Vergrößerung des Angebots. Zunehmend seien Verkäufer von Wohnungen und Häusern dort bereit, ihre Immobilien zu normalen Marktpreisen anzubieten. Das führe dazu, dass der Preisauftrieb gedämpft werde, merklich zurückgegangen seien die Preise aber nicht.

Keine grobe Zäsur bei Immobilien im hochpreisigen Tirol

Keine grobe Zäsur gab es heuer im hochpreisigen Tirol. Die hohen Quadratmeterpreise dürften sich vor allem in Ballungsräumen und speziell rund um Innsbruck weiter halten. Sowohl die Zahl als auch das Volumen an vermittelten Immobilien sei 2022 hoch geblieben. Aufgrund der immer noch hohen Nachfrage dürften sich die Preise dort in naher Zukunft halten.

Vorarlberger Immobilienmarkt zeigte sich deutlich rückläufig

Deutlich rückläufig zeigte sich der Vorarlberger Immobilienmarkt. Nach einem Boom in den letzten Jahren sei die Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte spürbar gesunken. Wie in anderen Bundesländern seien viele potenzielle Käufer zögerlich und von höheren Zinsen und der Inflation verunsichert. Parallel dazu sei der Markt aber im Großen und Ganzen schon gesättigt. Für 2023 geht s Real daher im Ländle von stagnierenden Preisen aus.

(APA/Red)

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