Was muss noch passieren, bis endlich die auf dem Gelände immer wieder veranstalteten Autorennen abgestellt werden?, fragt Anton Groß, Anrainer und Mitglied der Bürgerinitiative, die seit Langem gegen Wochenend-Motorsportveranstaltungen im Fahrsicherheitszentrum der Vorarlberger Fahrschulen ankämpft.
Gegen Auto-Spektakel
Es ist vor allem der Lärm, der gleichsam oftmals die Sonntagsruhe der Anrainer stört. Wir haben überhaupt nichts gegen das Fahrsicherheitszentrum und den Nutzen für die Verkehrssicherheit mit den Sicherheitstrainings etwa für die Führerscheinneulinge. Aber so Auto-Spektakel wie am vergangenen Sonntag wieder sind einfach unzumutbar. Was Anton Groß meint, ist der ausgetragene freie Autoslalom, der zum Castrol Cup zählt. Dafür hatte der RRCV als Ausrichter das Gelände des Fahrsicherheitszentrums angemietet. Beim durchgeführten Autoslalom ist tatsächlich am Sonntag ein Sachschadenunfall passiert. Ein Teilnehmer der Motorsportveranstaltung verlor die Herrschaft über seinen Wagen und kam von der Strecke ab. Das Auto durchbrach den Schutzzaun und blieb demoliert am Böschungsdamm des Ratzbaches hängen. Verletzt wurde bei dem Unfall niemand. Zum Glück, bekräftigt Anton Groß, der darauf hinweist, dass oberhalb der Unfallstelle auch ein stark frequentierter Wander- und Fahhradweg verläuft. Die Polizeiinspektion Sulz-Röthis, die auf eine Anzeige hin Ermittlungen hinsichtlich des Zwischenfalls durchgeführt hat, teilte auf VN-Anfrage unterdessen mit, dass keine Gefährdung vorlag. In der Umgebung befanden sich keine Zuschauer noch sonstige Personen.
Keine Autorennen
Der Geschäftsführer des Driving Camp im Interpark Focus in Röthis, Fritz-Peter Winkler, verwehrt sich nun auch dagegen, dass solche Motorsportveranstaltungen ein Sicherheitsrisiko darstellen. Es handelt sich nicht um Autorennen im klassischen Sinn. So etwas wäre auf unserem Gelände auch gar nicht durchführbar. Winkler sieht in Autoslaloms vielmehr eine spezielle Art von Fahrsicherheitstraining, die auf das sichere Beherrschen eines Fahrzeugs unter Zeitdruck ausgelegt sind. Und dafür ist unser Gelände als Veranstaltungsort wiederum weitaus geeigneter als etwa ein Parkplatz. Außerdem gelten strenge Sicherheitsauflagen. Dass es nun zu einem Schleuderunfall kam, sei natürlich sehr bedauerlich, aber, so Winkler, so etwas kann auch beim normalen Fahrsicherheitstraining passieren, wenn Gas und Bremse verwechselt werden. Was nun die andauernde Lärmbelästigung angeht, die von der Bürgerinitiative massiv kritisiert wird, wirbt der Bürgermeister von Röthis, Norbert Mähr, neuerlich um Verständnis und Verständigung zwischen Anrainern und Betreibern des Driving Camp. Die Gemeinde ist weiter sehr bemüht, ein Einvernehmen herzustellen. Dabei gibt der Gemeindechef indes zu bedenken: Diverse Motorsportveranstaltungen einfach verbieten, das gehe infolge des vorherrschenden Vereins- und Veranstaltungsgesetzes nicht so einfach. Der Driving-Camp-Geschäftsführer lässt währenddessen durchblicken, dass die umstrittenen Zusatzveranstaltungen im Fahrsicherheitszentrum in nächster Zeit weiter abnehmen dürften. Die Entwicklung zeigt, dass wir mit der weiteren Zunahme an Fahrsicherheitskursen das Areal noch stärker selber brauchen und für andere Veranstaltungen kaum noch Platz sein wird, erklärt Fritz-Peter Winkler.