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"Hicke" bekräftigte Ziel Viertelfinale

Mit dem Einzug ins EM-Quartier in Stegersbach hat am Montag für die österreichische Fußball-National­mannschaft die letzte Vorbereitungsphase auf die EURO begonnen. Erste ÖFB-Pressekonferenz 

Spieler und Betreuerstab trafen im Laufe des späteren Vormittags im Hotel “Balance Resort” ein, zu Mittag gab Teamchef Josef Hickersberger vor rund 50 Reportern und laufenden ORF-Kameras die erste Pressekonferenz im Journalisten-Hotel “Larimar”, wo der dortige überdachte Pool vom Wasser befreit wurde und als Räumlichkeit für Medien-Termine dient.

Bei seinem Auftritt im Burgenland bekräftigte Hickersberger noch einmal die ÖFB-Zielsetzung, bei der Heim-EM die Gruppenphase zu überstehen. “Wir wollen unbedingt das Viertelfinale erreichen”, betonte der 60-Jährige. Er sei in den vergangenen Tagen diesbezüglich “optimistischer geworden, weil mir die Spieler dazu Anlass gegeben haben”.

Der Nationaltrainer verteilte noch einmal großes Lob an alle Spieler, die in der Vorbereitung allesamt mit sehr guter Trainings-Einstellung geglänzt hätten. “Wir wissen, dass wir alles dafür getan haben, um die Mannschaft optimal auf die EM vorzubereiten. Wir wissen aber auch, dass alle Gruppengegner vom Papier her über uns zu stellen sind, dazu brauchen wir nicht ins Wettbüro zu gehen”, erklärte Hickersberger, der gegen alle Pool-Gegner Chancen auf Punkte sieht und sich seinen Fahrplan schon zurecht gelegt hat.

“Wenn wir ins Viertelfinale aufsteigen wollen, müssen wir gegen Kroatien und Polen vier Punkte machen, das ist Voraussetzung.” Um in der Gruppe unter den Top Zwei zu landen, müsse ein Rad ins andere greifen. “Jeder muss dazu etwas beitragen. Jede einzelne Rolle wird bei dieser EM wichtig sein.”

Dazu zählen auch jene Scouts, die den ÖFB mit Informationen über die Kontrahenten versorgen. So sah etwa der Technische ÖFB-Direktor Willi Ruttensteiner am Samstag das 1:1 der Kroaten, am kommenden Sonntag in Wien erster EM-Gegner, in Budapest gegen Ungarn und hatte dem Teamchef danach einiges zu erzählen. “Wir wissen um die Stärken der Kroaten und um unsere Möglichkeiten, wie wir ihnen wehtun könnten”, behauptete Hickersberger, ergänzte aber auch: “Es gibt keine Geheimnisse, weder für uns noch für unsere Gegner.”

Dennoch ist es laut Hickersberger “in Zeiten wie diesen nicht opportun, über Stärken und Schwächen des Gegners Worte zu verlieren. Es zeigt sich dann alles auf dem Platz”.

Auch im Hinblick auf die eigenen Aufstellungs- und System-Fragen im Hinblick auf den ersten EURO-Auftritt gegen Kroatien gab sich Hickersberger zugeknöpft und erzählte in diesem Zusammenhang von einem Ratschlag seines Trainer-Freundes Otto Rehhagel. “Jeder Satz, den du sagst, ist ein Satz zu viel.”

Journalisten dürften sich daher nicht allzu viel von den Pressekonferenzen erwarten. “Ich kann euch nicht alles erzählen, was ihr wissen wollt”, sagte der Niederösterreicher zu den Medienvertretern, die deshalb als Antwort auf die Frage, ob in der ersten EM-Partie mit einer 3-5-2- oder 4-4-2-Variante agiert werde, folgendes zu hören bekamen: “Wir wissen, gegen wen wir was spielen wollen, aber werden nicht viel darüber reden.”

Immerhin verriet Hickersberger, dass er die Mannschaft im Kopf hat, “die gegen Kroatien einlaufen wird oder kann. Aber ich möchte natürlich noch die letzten Trainingseindrücke abwarten”. Die jüngsten Meldungen aus Kroatien, wonach etwa Niko Kovac den Österreichern keine wirklichen Viertelfinal-Chancen einräumt, nahm der Coach gelassen zu Kenntnis. “Es gibt für uns keine zusätzliche Motivation. Wir sind, wie der kroatische Teamchef Slaven Bilic gesagt hat, bis in den Himmel motiviert.”

Im Zusammenhang mit Kovac erinnerte Hickersberger an dessen Aussage vor einigen Monaten, sein Club Salzburg werde sicher Meister werden. “Es gibt eben Fehleinschätzungen. Auch ich habe Salzburg vor der Saison als Meister gesehen.”

Der Salzburg-Kapitän, der gegen die Ungarn als Tor- und Eigentor-Schütze in Erscheinung trat, und seine Landsmänner vermochten in ihren bisherigen Testspielen ebensowenig zu überzeugen wie Deutschland und Polen, was Hickersberger jedoch nicht überbewerten wollte. “Es ist normal, dass noch nicht alle hundertprozentig dort sind, wo sie in einer Woche sein werden.”

Auch die ÖFB-Tests gegen Nigeria (1:1) und Malta (5:1) seien mit Vorsicht zu genießen. “Rückschlüsse aus diesen Partien lassen sich am ehesten aus dem Match gegen die Nigerianer ziehen, die ich für zumindest genauso stark halte wie Kroatien. Denn ich glaube nicht, dass Kovac, Modric oder Kranjcar bessere Fußballer sind als Mikel oder Kanu. Aus diesem Spiel habe ich den Optimismus erhalten, dass wir auch gegen Kroatien mithalten können. Malta kann man zur Beurteilung weniger heranziehen.”

Die in beiden Spielen aufgetretenen ÖFB-Abwehrschwächen bereiten Hickersberger kein Kopfzerbechen. “Darüber mache ich mir keine Sorgen. Natürlich wissen wir, dass wir uns bei den Gegentreffern nicht optimal verhalten haben, aber wir wissen auch um die Qualität unserer Abwehrspieler.”

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