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Hexe Lilli - Reise nach Mandolan

Abenteuer mit Schönheitsfehlern: Nach der erfolgreichen Kinderbuch-Verfilmung durch Stefan Ruzowitzky im Jahr 2009 zeichnet Harald Sicheritz für den zweiten Teil verantwortlich - Start am 17. Februar.
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“Hexe Lilli” zaubert wieder: Nachdem die erste Verfilmung aus der gleichnamigen Kinderbuch-Reihe des deutschen Autors Knister 2009 allein in Österreich knapp 174.000 Besucher in die Kinos gelockt hat, startet am Donnerstag (17.2.) Teil zwei. Dieses Mal wagt sich Rotschopf Lilli mit etwas mehr Erfahrung auf “Die Reise nach Mandolan” und hat dabei nicht nur den computeranimierten Drachen Hektor an ihrer Seite, sondern auch einen indischen Elefanten als Transportmittel. Die Regie beim kindergerechten Abenteuer mit unangenehmen Schönheitsfehlern übernahm nach Oscarpreisträger Stefan Ruzowitzky (“Die Fälscher”) Harald Sicheritz (“Poppitz”, “3faltig”).

Hatte Lilli (Alina Freund) in “Der Drache und das magische Buch” einzig die Aufgabe, ihr magisches Buch vor einem bösartigen Zauberer zu verteidigen, liegt nun das Schicksal eines gesamten Königreichs in ihren Händen. Denn als Guliman, nach eigenen Angaben Großwesir des orientalischen Königreichs Mandolan, und sein Magier ohne magische Fähigkeiten, Abrasch, die Hexe wegen eines mit einem Fluch belegten Königsthrons zu Hilfe rufen, merkt Lilli schnell, dass da was faul ist. Tatsächlich hat Guliman den wahren König Mandolans, Nandi, auf einer Insel eingesperrt und will nun den Königsthron für sich beanspruchen. Doch der ist mit einem Zauberspruch belegt, der ebendies verhindert.

Gemeinsam mit dem tollpatschigen Drachen Hektor (gesprochen von Michael Mittermeier) und dem neu gewonnenen Freund und Straßenkind Musa liegt es an Lilli, dem aufgebrachten Volk seinen wahren König zurückzuholen. Auf dem Weg dorthin reitet sie einen indischen Elefanten, tanzt im Bollywood-Stil und überquert den giftigen See zur von Affen bewohnten “verbotenen Stadt”.

Man kann dem Film ja durchaus zugutehalten, sowohl hinter als auch vor der Kamera international gestaltet zu sein. Die 9,6-Mio.-Euro-teure europäische Produktion sieht es immerhin als Ziel, Kindern fremde Kulturen näher zu bringen und spielt fast zur Gänze im in Indien gedrehten, frei erfundenen orientalischen Königreich. Doch genau da hakt es: Während Lillis Weggefährte Musa authentisch vom indischen “Slumdog Millionär”-Schauspieler Tanay Chheda gespielt wird und ein tatsächliches Bollywood-Ensemble einzelne Tanzszenen umsetzt, müssen für die weiteren orientalischen Protagonisten deutsche Schauspieler mit dunkler Schminke herhalten.

Da wird ein Jürgen Tarrach mit Turban und braunem Make-Up zum Großwesir, während der türkischstämmige Deutsche Ercan Durmaz zumindest ansatzweise als zwielichtiger Magier durchgeht. Bei Michael Mendl scheint man diese Bemühung bereits aufgegeben zu haben – er tritt als weißhaariger, bleicher Nandi mehr als Jesus denn als König auf. So vorbildhaft auch die Film-Message der Völkerverständigung ist, so rissig wurde sie umgesetzt. Warum man problemlos die spanischsprachige Pilar Bardem als Oberhexe Surulunda und den indischen Chheda synchronisieren kann, für den Rest des Ensembles aber auf unauthentisch aufgesetzte deutsche Schauspieler setzt, bleibt ein Rätsel.

Die Zielgruppe des Films wird das vermutlich ebenso wenig stören wie die Tatsache, dass der Name “Harald Sicheritz” im Abspann das einzig Österreichische am Kinderfilm ist. War im von Stefan Ruzowitzky inszenierten ersten Teil noch österreichische Prominenz von Erwin Steinhauer bis Karl Markovics vertreten, wird dieses Mal gänzlich mit deutscher Besetzung gezaubert.

www.hexelilli-der-film.de

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