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Herzstich am Heiligen Abend- in Anstalt eingeliefert

Wiener attackierte Lebensgefährtin und Tochter während diese einen Truthahn zubereiteten- Beide überlebten - Mann war laut Psychiater zurechnungsunfähig.

Eigentlich wollte sie in der Küche in aller Ruhe einen Truthahn zubereiten. Das für den Heiligen Abend geplante Festmahl musste allerdings ausfallen: Im Zuge eines Disputs mit ihrem Lebensgefährten stach der Mann am 24. Dezember 2004 der 44-jährigen Wienerin plötzlich ein Küchenmesser ins Herz. Auch die gemeinsame 16 Jahre alte Tochter attackierte er und traf sie im Brustbereich. Beide überlebten mit viel Glück. Gegen den 58-jährigen Täter wurde nun im Straflandesgericht verhandelt.


Der blutige Zwischenfall hatte sich in einer Wohnung in Wien-Floridsdorf abgespielt. Der Pensionist litt seit längerem unter zahlreichen gesundheitlichen Problemen, die vorweihnachtliche Hektik behagte ihm gar nicht und strapazierte ihn zusätzlich. Als ihn seine Freundin auch noch wegen einer rassistischen Bemerkung zurechtwies, rastete er aus.


„Ich hab’ g’schrien, dass sie mich in Ruhe lassen soll. Dann hat’s einen Knacks getan und der Vorhang is’ g’fallen“, erklärte der Mann einem Schöffensenat (Vorsitz: Birgit Schneider). An alles Weitere könne er sich nicht mehr erinnern. „Ich werde von meiner Umgebung allgemein als friedlebender Mensch geschildert“, merkte er noch an.


Ein Notarzthubschrauber, der vor der Wohnung landete und die lebensgefährlich Verletzte sowie ihre Tochter gleich ins Spital brachte, rettete den beiden das Leben. Sie haben dem Täter längst verziehen. „Weihnachten ist nicht unbedingt sein Fall. Da ist er sehr nervös“, sagte die Frau.


Vor allem aber sei ihr Lebensgefährte krank, was vom Gerichtspsychiater bestätigt wurde. Der 58-Jährige leidet demnach an einer schweren Psychose und war zum Zeitpunkt der Tat zurechnungsunfähig. Er wurde daher nicht im herkömmlichen Sinn abgeurteilt, sondern in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen. Die Entscheidung ist rechtskräftig.

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