AA

Herzog schwärmt von LA

Seinen für 18. August im Länderspiel gegen Deutschland geplanten Team-Abschied musste Andi Herzog absagen. Um einen Sommer-Aufenthalt in Wien fiel der 103-fache ÖFB-Internationale dennoch nicht um.

APA: Trauern Sie noch Ihrem ins Wasser gefallenen Abschied vom ÖFB-Team nach?
Herzog: „Nein, denn es war ja auch meine Entscheidung. Würde ich irgendwo in Europa spielen, wäre ich natürlich gekommen, aber von der US-Westküste fliege ich rund 14 Stunden, das wäre bis zum nächsten Spiel mit Galaxy zu knapp geworden. Wir wollen Meister werden und ich bin meinem Verein verpflichtet, schließlich werde ich von ihm ja auch bezahlt. Ob oder wann der Abschied nachgeholt wird, weiß ich nicht.”

APA: War Ihre Entscheidung, nach Los Angeles zu gehen, auch im Nachhinein richtig?
Herzog: „Auf jeden Fall. Es hat bisher noch keinen Tag gegeben, an dem ich nicht gern zum Training gefahren bin, und das heißt in meinem Alter schon was. Das einzige, das mich stört, sind die häufigen weiten Flüge. Ich kann mir aber trotzdem vorstellen, noch eine Saison bei Galaxy zu bleiben, das wird sich jedoch erst in ein paar Wochen oder Monaten entscheiden.”

APA: Tritt der „Soccer” in den USA schön langsam aus dem medialen Schatten von American Football, Baseball oder Basketball?
Herzog: „Mit diesen Sportarten kann der Fußball natürlich noch nicht mithalten, aber es wird von Jahr zu Jahr besser. Die US-Liga ist gut organisiert, und alle Kinder, egal ob Mädchen oder Buben, spielen Fußball. Die Basis ist gelegt.”

APA: Kann Ihr derzeitiger Sportchef und künftiger DFB-Teamchef Jürgen Klinsmann Deutschland aus der Krise führen?
Herzog: „Er wird sich sicher ein kompetentes Mitarbeiter-Team suchen und einen guten Job machen. Ich wünsche ihm auf jeden Fall alles Gute.”

APA: Österreichs Teamchef Hans Krankl wurde wegen seines Kurzaufenthalts bei der EM scharf kritisiert. Hätte er länger in Portugal bleiben sollen?
Herzog: „Jeder Trainer muss selbst entscheiden, wie er seinen Job macht. Im Endeffekt zählt nur, ob man erfolgreich ist oder nicht.”

APA: Wie informieren Sie sich über den österreichischen Fußball?
Herzog: „Fast ausschließlich über das Internet. Mit aktuellen Rapid-Spielern bin ich derzeit nicht in Kontakt.”

APA: Wie schauen Ihre Pläne für die Zeit nach Ihrer aktiven Karriere aus?
Herzog: „Ich schaue, dass ich alle möglichen Ausbildungen absolviere, natürlich auch die Trainer-Lizenz. In Los Angeles habe ich ja jetzt schon Zeit genug, mich mit solchen Dingen zu beschäftigen.”

Links zum Thema:
LA Galaxy
Major League Soccer
  • VIENNA.AT
  • Fußball
  • Herzog schwärmt von LA
  • Kommentare
    Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.