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Herzog: "Richtige Balance finden"

Die passende Mischung zwischen engagiertem Offensivspiel und konzentrierter Defensivarbeit könnte gegen Kroatien das Mittel zum Erfolg sein. Ivanschitz | Garics | Kroatische Aufstellung | 

Das vermutet zumindest Teamchef-Assistent Andreas Herzog, der Andreas Ivanschitz und Co. aufforderte, die “richtige Balance” zu finden. “Die Zuschauer werden uns nach vorne peitschen und die Spieler werden topmotiviert sein, aber wir müssen auch das Hirn einschalten”, meinte der ÖFB-Rekordspieler am Samstag in Stegersbach, unmittelbar vor der Abfahrt der Mannschaft Richtung Wien.

Wichtig werde sein, gegen die Balkan-Truppe kein frühes Tor zu kassieren. “Wir wissen, dass die Kroaten immer gut loslegen. Da müssen wir aufpassen, dass wir nicht gleich taktische Fehler machen”, warnte er.

Die ÖFB-Auswahl wird sich laut Herzog gegen die favorisierten Kroaten aber nicht ausschließlich auf das Verhindern von Gegentreffern konzentrieren, sondern versuchen, schon zum Auftakt den Grundstein zum erhofften Einzug in die Runde der letzten Acht zu legen. “Wenn wir ins Viertelfinale kommen wollen, müssen wir schauen, dass wir aus den ersten zwei Spielen gegen Kroatien und Polen viele Punkte holen, weil der vermeintlich schwierigste Gegner (Anm.: Deutschland) am Schluss wartet.”

Der 39-Jährige wies auf die große Bedeutung der ÖFB-Eröffnungspartie (am Sonntag, 18.00 Uhr/live ORF1 im Wiener Happel-Stadion) hin. “Wir müssen schauen, dass wir einen guten Start erwischen. Das erste Spiel ist das wichtigste”, erklärte Herzog, der sowohl gegen Kroatien als auch am Donnerstag gegen Polen große Räume für Konter erwartet, “weil beide Mannschaften gegen uns sicher drei Punkte eingeplant haben”.

Leicht werde man es dem WM-Dritten von 1998 aber nicht machen, beteuerte der Wiener. “Die Kroaten brauchen nicht glauben, dass sie nach Wien kommen und leicht die drei Punkte abholen. Es wird ein heißer Kampf. Darauf sind wir eingestellt, und ich hoffe die Kroaten noch nicht.”

Herzog ist froh, dass es nach Wochen der Vorbereitung nun endlich losgeht. “Bisher war alles Vorgeplänkel. Aber wenn der Schiedsrichter anpfeift, liegt die Wahrheit auf dem Platz. Jetzt müssen wir zeigen, dass wir das alles umsetzen können, was wir uns vorgenommen haben. Kroatien ist zwar eine gute Mannschaft, aber keine Wunder-Mannschaft. Wir müssen an unsere Chance glauben”, betonte der Teamchef-Assistent.

Welche Spieler mit welchem System gegen Kroatien um Punkte kämpfen werden, verriet Herzog naturgemäß nicht. Seinen Angaben zufolge wissen noch nicht einmal die Spieler, wie die Startformation aussieht. “Sie erfahren es in der Mannschaftsbesprechung am Samstag.” Mit ziemlicher Sicherheit dabei sein wird Emanuel Pogatetz, dessen Wadenbeinprellung abgeklungen ist. “Er hat die letzten zwei Tage voll mittrainiert. Pogatetz ist ein Eisenfuß, er kann mit Schmerzen gut umgehen”, sagte Herzog.

Nach zwei Turnieren als Spieler (WM 1990, 1998) lernt der ehemalige Regisseur ein Fußball-Großereignis nun aus der Perspektive der Trainerbank kennen, was ihm nicht unbedingt behagt. “Am Spielfeld ist es einfacher, da hat man immer die Überzeugung, der Mannschaft mit guten Aktionen helfen zu können. Aber draußen ist man auf die Spieler angewiesen und kann nicht eingreifen.”

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