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Herbert Kickl kündigt seinen Rückzug aus der Politik an und was er zur Kanzlerschaft sagt

FPÖ-Parteichef Herbert Kickl sprach auch über seinen Rückzug aus der Politik.
FPÖ-Parteichef Herbert Kickl sprach auch über seinen Rückzug aus der Politik. ©APA/CHRISTIAN BRUNA
Herbert Kickl spricht über sein Verhältnis zu Ex-Kanzler Sebastian Kurz, diskutiert die Möglichkeit einer Kanzlerschaft und äußert sich zu seiner politischen Zukunft sowie zu Warnungen vor Rechtsextremismus.

Herbert Kickl zeigte sich bei Radio-Talkerin Claudia Stöckl versöhnlich gegenüber Altkanzler Sebastian Kurz, auf dessen Vorschlag er 2019 als Innenminister abgesetzt worden war. "Ich habe kein aktuelles Thema mit ihm", replizierte Kickl bei Claudia Stöckl ein Statement von Sebastian Kurz bei einem Businesstalk in Wien diese Woche, in dem dieser anführte, "keine Rechnung mit Kickl offen zu haben". 

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Claudia Stöckl mit FPÖ-Chef Herbert Kickl. ©ORF / Ö3

Aussprache mit Sebastian Kurz?

Im Rahmen des Ö3-Sommergesprächs verneinte Kickl das Gerücht, dass es zu einer Versöhnung mit Ex-Kanzler Sebastian Kurz gekommen sei. Der Spitzenkandidat der FPÖ erklärte jedoch: "Es hat einmal eine Kontaktaufnahme von ihm bei mir gegeben und wir haben das ins Auge gefasst, aber das ist dann doch nicht zustande gekommen und ist auch nicht notwendig. Ich finde es nur interessant, dass Kurz jetzt vieles etwas anders sieht, als er das damals im Moment der Entscheidung getan hat. Das ist ein Lernprozess, den soll man ihm auch zugestehen. Die SPÖ hat ihren Doskozil und die ÖVP hat jetzt Sebastian Kurz, der da manchmal dann vernünftigere Ansichten vertritt als die jetzige ÖVP-Führung."

Kanzlerschaft? "Es ist nichts, was man sich wünscht ..."

Auf die Frage, ob er sich ein Comeback von Kurz an der Spitze der ÖVP wünsche, antwortete Kickl: "Ich wünsche mir gar nichts an der Spitze der ÖVP. Das geht mich nichts an. Allerdings: wenn Karl Nehammer als amtierender Kanzler dem Herausforderer das Duell anträgt, dann nehme ich das gerne an. Dann sollten wir auch die Regeln des Duells durchspielen. Wenn ich dieses Duell verliere, wenn wir nicht Erster werden, dann wird es von Seiten der Freiheitlichen Partei keinen Anspruch auf den Kanzler geben. Also ich würde niemals als Zweiter oder Dritter auf die Idee kommen zu sagen ‚aber ich will der Kanzler werden‘ und es überrascht mich, dass weder Karl Nehammer noch der Herr Babler von der SPÖ, diesen Satz herausbringen." Auf die Frage, ob die Kanzlerschaft das Ziel seiner Träume sei, erwiderte Kickl: "Es ist nichts, was man sich wünscht, weil das so ein toller Posten ist, es ist fast eine Bürde", und fügte hinzu: "Aber ich spüre eine Verantwortung - und das ist ein schwerer Rucksack, den ich mit mir herumtrage."

Im "Frühstücks"-Talk mit Claudia Stöckl nahm FPÖ-Chef Herbert Kickl auch auf Aussagen von Österreichs Teamchef Ralf Rangnick Stellung, der unter anderem in der ZiB2 vor "Rechtsextremismus, der an die Macht kommt" gewarnt und betont hatte, dass "die Menschen auf dem rechten Auge wachsam sein und aus der Geschichte lernen sollen." Kickl erwiderte auf Ö3: "Man soll auch auf dem linken Auge nicht blind sein. Das möchte ich dem Herrn Rangnick mitgeben. Ich fühle mich hier überhaupt nicht betroffen. Wenn man dann glaubt, eine demokratische Partei, wie die Freiheitliche Partei eine ist, da mit der Nazikeule punzieren zu können - ich weiß ja nicht, ob er, ob er uns da gemeint hat, ich hoffe nicht - dann ist das eine gröbliche Form der Verharmlosung der Gräuel des Nationalsozialismus."

Kickl kündigt an, wann er nicht mehr in der Politik sein wird

Herbert Kickl kündigte während des Sommergesprächs auch an, dass er in zehn Jahren keine politische Rolle mehr innehaben möchte: "Da wird es mich in keiner öffentlichen Funktion mehr geben." Zudem sprach er über seine Frau, die als Juristin bei der Volksanwaltschaft tätig ist. Mit ihr ist er seit 26 Jahren zusammen und seit sechs Jahren verheiratet. Über sie sagte er: "Sie ist ein wunderbarer Zeuge, dass ich gar nicht so böse bin, wie es mir mein politischer Gegner unterstellt, weil sonst wäre sie schon lange nicht mehr da." (VOL.AT)

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