Bezau. (stp) Die schlechte Nachricht vorweg: Für Weihnachten ist es sich mit der CD, an der Helly Kumpusch arbeitet, nicht mehr ausgegangen. Seine Fans werden es verschmerzen, denn es gibt gleich zwei gute Nachrichten: Nach vier Tonträgern, auf denen er sich vorwiegend als Trompeter mit seiner Band präsentierte, wird er auf der neuen CD als Solosänger zu hören sein. Und um dies auch live zu präsentieren, plant er im kommenden
Jahr wieder eine Tournee.
Aus Hintergrund treten
Er hat sich auf den Bühnen rar gemacht – sehr zum Bedauern seiner Fans, die sich jetzt auf den „neuen“ Helly Kumpusch freuen dürfen, denn „irgendwie hat es mich schon immer gereizt, zu singen.“ Nicht nur im Hintergrund – wie in Hunderten in seinem Studio produzierten Liedern – sondern vorne auf der Bühne als Solosänger. „Schließlich“, so meint er schmunzelnd, „habe ich das ja ursprünglich studiert.“ Seine heutige „Hauptbeschäftigung“ als Produzent, Komponist, Arrangeur und Studiomusiker hat sich erst im Laufe der Zeit ergeben. Helly Kumpusch, mit bürgerlichem Namen Helmut Kumpusch, absolvierte eine pädagogische Ausbildung in den Fächern Musikerziehung und Mathematik an der Pädak Feldkirch und machte seinen Abschluss als Musikerzieher. Außerdem studierte er am Konservatorium Feldkirch im Hauptfach Trompete-Orchestertrompeter. Nach Abschluss des klassischen Musikstudiums, trat Kumpusch als Trompetensolist bei den verschiedensten Veranstaltungen auf. In dieser Zeit entstanden die ersten vier Tonträger, bei denen einer der bekanntesten Orchesterchefs Deutschlands, nämlich Ambros Seelos, als Produzent agierte und auch mit seinem Orchester für die entsprechende Begleitung sorgte. Des Weiteren standen Auftritte mit klassischen Ensembles, diversen Big Bands, deutschen Showbands und unzählige Studiojobs auf dem Programm. Parallel dazu studierte er Jazz, um sein musikalisches Spektrum auch in diese Richtung zu erweitern. In dieser Zeit begann Helly Kumpusch, sich nebenbei als Komponist und Arrangeur zu betätigen. Schon nach geraumer Zeit konnte er sich auch auf diesen Gebieten etablieren. 1991 entschloss er sich seine eigene Band, die Helly Kumpusch Band, zu gründen und ging damit ab 1992 immer wieder auf Tournee.
Es gibt sie noch
„Es gibt sie noch“, meint er mit einem bedauernden Unterton, denn auf den Bühnen hat er sich zuletzt sehr rar gemacht. Zu viel sonstige Verpflichtungen mit seiner 2002 gegründeten Musikproduktionsfirma „Hellywood Music“, die inzwischen fünf Labels umfasst, die die Musikrichtungen moderner, deutscher Schlager, Instrumentalmusik, Pop/Rock und Soul abdecken. Neben Produktionen mit renommierten Interpreten, legt die Firma auch sehr viel
Augenmerk auf die Förderung junger, talentierter Leute.
Jetzt oder nie!
Schon viele Jahre ist die Stimme von Helly Kumpusch auf diversen Produktionen namhafter Interpreten im Hintergrund eingebettet in die Chöre zu hören. Viele Kollegen, so Kumpusch, hätten ihn ermutigt, endlich seine Stimme in den Vordergrund zu stellen. Symptomatisch für die lange Denkpause der Titel des jetzt in Arbeit stehenden Vocalalbums: „Jetzt oder nie!“ Und so wie er sich mit dem Album lange Zeit gelassen hat, arbeitet er auch ohne Zeitdruck am Feinschliff. Texte, in denen sich jeder irgendwo wieder findet, in denen Alltagsthemen musikalisch aufbereitet und mit Charme und Witz interpretiert werden, sind eingebettet in aufwendige Arrangements, gespickt mit satten Bläsersätzen und Gitarrenriffs oder Pianosolis. Und es gibt nicht nur ein Album, dieses bringt ihn zum 20-Jahr-Jubiläum auch wieder auf die Bühne, denn er will seine neue CD auch live präsentieren.