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"Helden von Morgen": Erstes Livespektakel

©ORF/ALI SCHAFLER
Die ORF-"Helden von Morgen" haben ihre erste Live-Show hinter sich gebracht und bewiesen dabei Talent und teils auch Originalität.
Die Kandidaten
Bilder der 1. Show
Highlights zur 1. Show

Daneben schwebte ein Hauch Privatfernsehen über dem Küniglberg, wo die Sendung live produziert wurde, in der vor allem Skandalrapper Sido mit Sprüchen aufhorchen ließ. Die waren so wohl noch nie im ORF zu hören. Zum Schluss war das Publikum am Drücker und durfte per Telefon entscheiden, wer als erster gehen musste.

Der Flair von Dieter Bohlen und Stefan Raab machte sich vor allem durch Coach Sido und Moderatorin Doris Golpashin breit. Wie der deutsche Rapper seine Coaching-Kandidaten auswählte, begründete er beispielsweise folgendermaßen: “Optische Sympathie, Titten und so.” Golpashin, die der ORF für die Show von Puls 4 auslieh, konterte auf Augenhöhe: “Bei den Männern die Biertitten, oder wie?” Verlässlich streichelweich blieb dagegen Austrobarde Rainhard Fendrich, der neben Sido sogar etwas alt aussah, weil er dessen Brachialität mit väterlicher Lockerheit zu begegnen versuchte. “Das sind alles große Künstler”, attestierte er den “Helden von Morgen”, die sich tatsächlich alle redlich abmühten, auf der Bühne eine gute Figur zu machen. “Wir haben sehr hart gearbeitet und sie sind mir alle ans Herz gewachsen.”

Das von Programmdirektor Wolfgang Lorenz ausgegebene Motto einer “respektvollen Show” schien jedenfalls nicht in alle Köpfe vorgedrungen zu sein: Juror Philipp Ginthör prophezeite einen “heißen Kampf, wenn nicht ein Gemetzel”. Verbal gab auch Moderatorin Golpashin einiges vor: “Fuck”, ließ sie vernehmen, als sie den 19-jährigen Julian Heidrich aus Wien fragte, ob es ihn störe, als erster antreten zu müssen.

Explizit auch der Rapper Massimo Scheiner, der Sidos Song “Augen auf” coverte, und dabei in der ORF-Primetime auch die vielsagende Zeile “Schminken wie ‘ne Nutte und dann rein in das Nachtleben! Extasy, Kokain, Ficken auf’m Weiberklo” zum Besten gab. Sido hatte auch originelle Ratschläge parat: Dem 15-jährigen Nesthäkchen Lucas Schauer riet er dazu, es auf die “Teddys von den Weibern” anzulegen.

Unterm Strich durften 14 durchwegs talentierte junge Menschen zeigen, welche Entertainer-Qualitäten sie haben. 13 kamen weiter, dem 15-jährigen Lucas Schauer, der sich am “Boyz II Men”-R’n’B-Klassiker “End of the Road” abmühen musste, schied nach dem Publikumsvotum aus. Die Teddytrophäen dürften ihm also erspart bleiben.

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