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Heiratsschwindler in Wien verhaftet: Polizei sucht weitere Opfer

Heiratsschwindler in Wien verhaftet
Heiratsschwindler in Wien verhaftet ©BPD Wien
Nicht nur seine Liebe, sondern auch hohe Gewinne durch Anlagen hatte ein 60-Jähriger mehreren wohlhabenden Damen versprochen. Die Wiener Polizei sucht jetzt weitere Geschädigte des inhaftierten Heiratsschwindlers.

Der Beschuldigte sitzt seit 1. Oktober in Untersuchungshaft. Eine Betrogene hatte Anzeige erstattet, worauf Beamte des Landeskriminalamts Wien den Mann in der Innenstadt festnahmen. Er selbst streitet alles ab.

Heiratsschwindler aus Wien

Die Polizei ist dagegen davon überzeugt, dass der 60-jährige Glatzkopf über verschiedene Partnervermittlungsbörsen im Internet gezielt Kontakt zu allein stehenden und vor allem wohlhabenden Frauen gesucht habe. “Im Laufe der Zeit erschlich er sich durch Liebesschwüre und in Aussichtsstellung einer Hochzeit das Vertrauen seiner Opfer”, berichtete Polizeisprecherin Michaela Rossmann am Sonntag. “Der bisher festgestellte Schaden beläuft sich auf etwa 220.000 Euro.” Dazu zählen auch mehrere Einmietbetrügereien in verschiedenen Bundesländern: Der Mann logierte demnach immer wieder “gratis” in teilweise sehr luxuriösen Hotels und anderen Beherbergungsstätten.

Auch bei der Selbstdarstellung war der Verdächtige nicht zurückhaltend. Er gab sich als Pilot aus – diese Behauptung unterstrich er durch das gelegentliche Tragen einer Flugkapitänsuniform – oder gleich als Inhaber einer privaten Fluglinie. Die von ihm umworbenen Frauen überredete er, ihm Bargeld auszuhändigen. Außerdem verleitete er sie zu Investitionen in angeblich lukrative Kapitalanlagegeschäfte, so Rossmann.

Polizei sucht weitere Opfer

Bisher haben sich zwei Frauen bei der Polizei gemeldet, die definitiv von dem Betrüger ausgenommen wurden, sagte Rossmann der APA. Gemeinsam seien diese beiden um rund 200.000 Euro geschädigt worden. Zwei weitere Frauen wurden angesichts der Geldforderungen des vorgeblich wohlbestallten Piloten misstrauisch. “Eine Frau verlangte eine Unterschrift, die andere wollte ihre Verwandtschaft informieren. Daher blieb es in diesen beiden Fällen im Versuchsstadium”, so die Sprecherin.

Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, weil die Anbahnung der Kontakte über das Internet stattfand und die Polizei daher annimmt, dass neben den vier bisher bekannten im Inland lebenden Frauen durchaus auch ausländische Damen den Versprechungen erlegen sein könnten. Sachdienliche Hinweise, die auch vertraulich behandelt werden können, nimmt das Landeskriminalamt Wien Außenstelle Zentrum Ost, Gruppe Goldnagl, unter der Telefonnummer 01/ 31310 DW 62 800 (Journal) entgegen. (APA)

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