Heinisch-Hosek will Lohntransparenz bis Mitte 2010

Konkret denkt Heinisch-Hosek nach wie vor an das schwedische Modell der Gehältertransparenz, wo Unternehmen mit mehr als 25 Mitarbeitern alle drei Jahre ihre Gehaltsstrukturen offenlegen müssen. Einzelgehälter wolle sie nicht transparent machen, wohl aber die Gehaltsstruktur: “Ich will Gleiches mit Gleichem vergleichen.” Parameter wären etwa dieselbe Verwendungsgruppe und Dienstzeit in einem Unternehmen.
In einer ersten Phase sollen die Gehälter zunächst firmenintern veröffentlicht werden – aus Rücksicht auf den Wettbewerb. Ist nach einer Zeitspanne von beispielsweise zwei Jahren keine Verkleinerung der Einkommensschere ersichtlich, soll es Sanktionen geben – “dabei bleibe ich.” Geldstrafen seien zwar nur eine Möglichkeit, “meiner Meinung nach aber die wirksamste”, so die Ministerin.
Wirtschaftsminister Mitterlehner und Sozialminister Hundstorfer gilt es allerdings noch zu überzeugen. Vor allem den angedrohten Sanktionen stehen sie wenig begeistert gegenüber. Heinisch-Hosek konnte ihre Kollegen diesbezüglich “noch immer nicht überzeugen”, gibt sie zu. “Derzeit reden wir über positive Anreize, aber da war noch nichts dabei, was für mich befriedigend wäre.”
Die geforderte Gehaltstransparenz sei im Übrigen nur der “erste Schritt” hin zu mehr Gleichbehandlung. “Rundherum” müsse man etwa auch für mehr Kinderbetreuungsmöglichkeiten arbeiten.