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Heinisch-Hosek fordert Ausbau der Kinderbetreuung

Bericht wurde von 150 Experten erarbeitet
Bericht wurde von 150 Experten erarbeitet ©APA (Schlager)
Der Ausbau der Kinderbetreuung, mehr Väter in Karenz und verpflichtende Berufsorientierung in der Schule - das sind nur drei der möglichen Maßnahmen für mehr Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt. Sie sind im Nationalen Aktionsplan für Gleichstellung enthalten, den Frauenministerin Heinisch-Hosek (SPÖ) am Mittwoch präsentiert hat.

Rund ein Jahr lang haben sich 150 Experten mit dem Thema beschäftigt und Vorschläge erarbeitet. 55 davon finden sich gebündelt im heute vorgestellten NAP. “Wir haben das Rad nicht neu erfunden”, ebenso wenig finden sich darin Sensationen, schickte Heinisch-Hosek voraus. So enthält der Bericht dann auch bereits bekannte Empfehlungen, wie etwa Frauen verstärkt in Führungspositionen zu bringen.

Ein zentraler Punkt sei der Ausbau von Kinderbetreuung. Laut Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) könnten durch die Streichung des Alleinverdienerabsetzbetrages für Kinderlose 60 Mio. Euro in die Kinderbetreuung investiert werden. Für Herbst kündigte Heinisch-Hosek weiters eine Kampagne für Väterkarenz an. Nicht nur die Papas, auch die Firmen gelte es zu überzeugen: “Wir müssen die Unternehmensführung dafür gewinnen, dass Väterkarenz nichts Exotisches mehr ist.”

Industriellenvereinigung (IV) und Wirtschaftskammer (WKÖ) sicherten als Reaktion ihre Mitarbeit auf dem Weg zur Gleichstellung von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt zu. Die Arbeiterkammer (AK) verwies darauf, dass sie bereits ab 2011 auf freiwilliger Basis Einkommensberichte legen wird.

Kritik übte die Opposition. Heinisch-Hosek sei “leider immer noch weit von Lösungen entfernt”, erklärte BZÖ-Frauensprecherin Schenk. Judith Schwentner, Frauensprecherin der Grünen, pochte auf gesetzlich verpflichtende Maßnahmen: “Unverbindliche Empfehlungen zur Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen gibt es schon seit Jahrzehnten, ohne Quoten geht es nicht.”

Die Zielsetzungen der Frauenministerin gingen völlig an den realen Problemen der meisten Frauen in Österreich vorbei, kommentierte FPÖ-Frauensprecherin Gartelgruber den Aktionsplan und forderte eine Anstrengung in Richtung Aufwertung der Teilzeitstellen, in denen Frauen am meisten beschäftigt sind.

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