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Heimische Mineralwasserbranche steigerte Absatz deutlich

Der Mineralwasserabsatz ist 2022 in Österreich um 5,5 Prozent gestiegen.
Der Mineralwasserabsatz ist 2022 in Österreich um 5,5 Prozent gestiegen. ©pixabay.com (Symbolbild)
Dank anziehender Nachfrage aus der Gastronomie konnte die heimische Mineralwasserbranche ihren Absatz deutlich steigern.

Im Jahr 2022 hätten die Mineralwasserabfüller fast 725 Millionen Liter verkauft, nach rund 700 Mio. im Vorjahr. Dem Vorkrisenniveau (2019) habe man sich genähert, es aber noch nicht erreicht, erklärt Herbert Schlossnikl, Sprecher des Forums Mineralwasser und Vöslauer-Geschäftsführer, im APA-Gespräch.

Mineralwasserabsatz 2022 um 5,5 Prozent gestiegen

Es sei zudem nur in geringem Ausmaß gelungen, die Preise zu erhöhen und somit höhere Kosten abzuwälzen. Das sei angesichts der guten Absatzzahlen ein Wermutstropfen, so Schlossnikl, der aber hofft, dass es im laufenden Jahr gelingen wird, Kosten an den Handel weiterzugeben.

Die gestiegenen Energiekosten seien auch in der Mineralwasserbranche spürbar. Bei den Einweg-Flaschen, die rund 80 Prozent beim Mineralwasser aus Österreich ausmachten, stecke die Energie im Material, bei den Mehrweg-Flaschen im Reinigungsprozess. Dazu kämen stärkere Kosten für den Transport sowie ein klarer Anstieg beim Preis für Kohlensäure. Anders als im Nachbarland Deutschland habe es beim Kohlendioxid in Österreich aber nie einen Engpass gegeben, sagt Schlossnikl.

Löwenanteil ist Wasser mit viel Kohlensäure

Prozentual brachte 2022 beim Gesamtabsatz ein Plus von 3,4 Prozent (auf 725 Mio. Liter), im Inland konnten die Mineralwasserabfüller die abgesetzte Menge sogar um 5,5 Prozent auf 699 Mio. Liter steigern. Zum Vergleich: Im Vorkrisenjahr 2019 wurden im Inland 723,5 Mio. Liter verkauft, rechnet man die Exporte dazu, waren es fast 786 Mio. Liter.

Der Löwenanteil davon (mehr als die Hälfte) entfiel 2022 auf das Wasser mit (viel) Kohlensäure, gefolgt vom Mineralwasser ohne Kohlensäure und jenem mit wenig Kohlensäure. Anders beim Export, wo weit über die Hälfte ohne Kohlensäure ist.

Sorgen, dass Verbraucherinnen und Verbraucher angesichts der Teuerung vermehrt Leitungswasser trinken, macht sich Schlossnikl keine. In Österreich habe es immer eine gute Leitungswasserqualität und somit eine Konkurrenz in dem Bereich gegeben. "Nichtsdestotrotz haben die Mineralwässer aufgrund der individuellen Mineralisierung einfach einen Mehrwert für den Konsumenten", so der Branchenvertreter. "Dazu kommt, dass abgesehen vom Vorratskonsum natürlich der Unterwegs-Konsum damit abgedeckt wird."

Rückgang bei Sprudelgeräten wie "Sodastream"

Bei Sprudelgeräten (also Haushaltsgeräten, bei denen Leitungswasser mit Kohlensäure versetzt wird), wie zum Beispiel "Sodastream", sehe man sogar eher einen Rückgang. "Das haben wir in der Pandemie stärker gespürt", sagt Schlossnikl. "Ich glaube, es gibt mittlerweile schon viele Geräte zuhause, die nicht mehr so großartig viel genutzt werden."

Gelassen blickt der Vöslauer-Chef auch auf die geplante Einführung des verpflichtenden Pfands auf Plastikflaschen, das 2025 kommen soll. Kurzfristig könne es hier zu einem Absatzknick kommen, mittelfristig geht er aber von keinen negativen Auswirkungen aus. Man arbeite hier zusammen mit dem Handel und dem Ministerium an einem möglichst konsumentenfreundlichen System. Positiv sei für die Branche, dass mit dem verpflichtenden Pfand die Rückgabequote wohl steigen werde - von aktuell rund 75 Prozent auf 90 Prozent, schätzt Schlossnikl - und somit mehr Material für das Recycling zur Verfügung stehen werde.

Die Tatsache, dass vereinzelt Mineralwasserabfüller mit teils esoterischen Konzepten, wie zum Beispiel sogenanntem Lichtwasser, werben, finde er persönlich nicht gut, weil es der Seriosität des Produktes eher schade, so Schlossnikl. Als Sprecher der Branche könne er es aber nicht verhindern, es handle sich zudem um eine kleine Randerscheinung.

(APA/Red)

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