Bereits 2012 war ihm wegen sogenannten “Blackfacings” Rassismus vorgeworfen worden. Als ausgerechnet Hallervorden bei einer Aktion der Berliner Verkehrsbetriebe die U-Bahn-Haltestelle “Mohrenstraße” ankündigte, empörte sich die afrikanische Community.
Hallervorden nicht zum ersten Mal kritisiert
Hallervorden hatte 2012 am Berliner Schlosspark Theater das Stück “Ich bin nicht Rappaport” von Herb Gardner inszeniert. Die Rolle des schwarzen US-Amerikaners Mitch besetzte er mit Schauspieler Joachim Bliese, der dafür dunkel geschminkt wurde.
Nicht nur im Internet hagelte es für das angebliche “Blackfacing” heftige Kritik. Auch Anti-Rassismus-Aktivisten forderten die Absetzung des Stückes.
Anti-Rassismus-Aktivisten empört
Im Jänner 2015 flammte die Diskussion über die umstrittene Aktion erneut auf, als die Berliner Verkehrsbetriebe die U-Bahn-Stationen von Prominenten – darunter auch Hallervorden – ansagen ließen. Ausgerechnet die “Mohrenstraße” wurde dem deutschen Komiker dabei zugeteilt, die Empörung vonseiten der Anti-Rassismus-Aktivisten ließ nicht lange auf sich warten. Zusätzlich Öl ins Feuer goss Hallervorden mit dem Angebot: “Sowie die Mohrenstraße umbenannt wird, sage ich sie neu an.”
Zivilengagement gegen das Nazis
In Hallervordens Familie ist allerdings auch ein Beispiel von Zivilengagement gegen das Nazi-Regime dokumentiert: Sein Großvater, Hans Hallervorden, rettete als Garteninspektor in der Pogromnacht 1938 die Synagoge im sachsen-anhaltinischen Wörlitz vor dem Niederbrennen, woraufhin dieser gemaßregelt und aus seinem Amt entfernt wurde.
Enkel Dieter habe beim Erzählen dieser Geschichte “Tränen in den Augen”, wie die “Jüdische Allgemeine” berichtete.
Hallervorden: “Empfehle, das als Witz zu sehen”
Dieter Hallervorden kann die Aufregung nach seinem “Heim-ins-Reich”-Sager bei der “Romy”-Verleihung Samstagabend nicht verstehen. “‘Heim ins Reich’ habe ich extra als Satire angekündigt”, so Hallervorden auf seiner Facebook-Seite. “Warum bitte wird darum so ein Wirbel gemacht? Für mich leider unverständlich!”
Wien. “Für die die den Humor haben: Vielen Dank!”, schreibt Hallervorden weiter. “Für die die ihn noch nicht aufbringen konnten: Ich empfehle das als Witz zu sehen, denn als solcher ist er gemeint, schwarzer Humor kann leider nicht immer allen gefallen.”
(APA/Red.)