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Heim in Floridsdorf wird besiedelt

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Die ersten Bewohner des bei Anrainern umstrittenen Asylwerberheims in Wien-Floridsdorf sind heute eingezogen- 30 Menschen aus Tschetschenien kommen in die frühere ÖBB-Unterkunft.

Ohne die befürchteten Proteste hat am Montag die Besiedlung des umstrittenen neuen Asylwerberheims in Wien-Floridsdorf begonnen. Es seien keine Demonstranten gesichtet worden, die Polizei habe unverrichteter Dinge abziehen können, berichtete Oliver Löhlein vom Wiener Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) der APA. Der ersten tschetschenischen Familie mit fünf Kindern sollen weitere folgen. Insgesamt sollen diese Woche 60 Personen in die ehemalige ÖBB-Personalunterkunft einziehen.


Das Heim hat in der Vorwoche bei einer Bürgerversammlung die Emotionen hochgehen lassen. Die Bewohner der umliegenden Kleingartenanlagen fürchteten um ihre Sicherheit und den Wert ihrer Grundstücke und fühlten sich nicht ausreichend informiert. Die FPÖ unterstützte die Gegner des „Tschetschenen-Lagers“ und überlegte, einen privaten Sicherheitsdienst zum Schutz der Anrainer zu engagieren.


Eine solche Sicherheitsfirma ist nun tatsächlich vor Ort, allerdings zum Schutz des Heimes und seiner Bewohner. „Es ist befürchtet worden, dass sich jemand angezogen fühlt, hier irgendwo Radau zu schlagen“, so die Begründung Löhleins. Bis jetzt sei von der kolportierten Bürgerwehr oder von Straßenblockaden aber noch nichts zu sehen gewesen: „An und für sich ist hier alles ganz ruhig.“


Als Beobachter mit dabei war am Montagvormittag auch Kleingärtner-Vertreter Michael Cerny. Man habe das in den Medien von den Anrainern gezeichnete Bild zurecht rücken wollen, sagte er im Telefonat mit der APA: „Wir sind nicht an Ausschreitungen interessiert, wir wollen keinen Krawall.“ Gleichzeitig müssten aber die Sorgen und Ängste der Kleingärtner berücksichtigt werden. Man wolle sich etwa überzeugen, dass wirklich nur Familien in das Heim kämen und es keinen „schleichenden Tausch“ durch andere Asylwerber komme, so Cerny.


Aufregung hatte es in diesem Zusammenhang am Wochenende gegeben. Anrainer schlugen Alarm, weil angeblich schon am Samstag 25 männliche Asylwerber eingezogen seien. Beim Arbeiter-Samariter-Bund sorgte das für Heiterkeit. Nicht Flüchtlinge seien das gewesen, sondern ein Putztrupp, der das Heim für die ersten ankommenden Familien gereinigt hätten, so Löhlein.

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