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Heim in die Hölle: "Diablo 4" im Game-Test

Community jubelt: Rückkehr der kultigen Rollenspiel-Action macht (fast) alle glücklich!

(PC, XBX & PS5) Spiele-Schmiede Blizzard ist mit dem vierten Teil der "Diablo"-Saga ein Meisterstück gelungen. In einem Aufwasch strickt sie

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  • die griffige Klickerei des Originals
  • ein tiefgehendes sowie befriedigendes Charakter-Bausystem
  • eine spannende Story mit einer neuen, charismatischen Kontrahentin (der Dämonin Lilith) und
  • eine atmosphärisch dichte und detailreiche Open-World

in ein massives, zig Stunden währendes Spiel-Erlebnis zusammen. Respekt!

Kurze Lektion in Gaming-Geschichte: 1997, vor mehr als einem Vierteljahrhundert, revolutionierte "Diablo" das Action-Rollenspiel-Genre: Klicken, killen & leveln aus Sicht von oben lautete das Grundrezept. Gewürzt wurde das mit einer epischen Fantasy-Story von Engeln und Dämonen und allem dazwischen und darüber hinaus. Dem Spiele-Hit folgte ein zweiter Teil (2000, sehr gut), ein dritter (2012, eher mittelsuper) und der kostenlose Mobil-Ableger "Immortal" (2022, eher Geschmackssache).

Mit dem vierten Teil kehrt die Serie erstmals wieder zu alter Größe zurück. Das beginnt schon bei der düsteren Ausgangslage: Ober-Dämonin Lilith, ihres Zeichens Mutter der Spielwelt Sanktuario, ist zurückgekehrt und hat nichts Gutes im Sinn. Die Figur ist so spannend aufgebaut – sie allein ist es wert, das Game anzuspielen. Lilith gegenüber steht ihr Ex Inarius, Engel und Weltenvater, mit zweifelhaften Motiven. Mittendrin stecken wir und wollen das Übel bannen.

Dazu suchen wir uns aus fünf Klassen (Barbar, Druide, Totenbeschwörer, Jäger und Zauberer) eine/n HeldIn aus und kämpfen uns in mehreren Akten durch die riesige, zusammenhängede, schaurig-schöne Welt. Per Klick entfesseln die verschiedenen Fähigkeiten der Klassen einen wahren Effekte-Sturm am Bildschirm. Das wuchtige Gameplay hat wieder absolutes Suchtpotenzial.

Was oberflächlich recht chaotisch aussieht ist in Wahrheit das Ergebnis eines komplexes Charakter-Systems, das zum Experimentieren einlädt. Nicht nur jede Klasse spielt sich grundverschieden, sondern auch jede ihrer Spezialisierungszweige. Um den Totenbeschwörer als Beispiel zu nehmen: Ob man nun Schatten-, Blut- oder Knochenmagie ausbaut, macht beim Spielgefühl einen deutlichen Unterschied. Auch auf die Verzahnung der Fähigkeiten muss geachtet werden, damit ein guter Flow entsteht. Der Totenbeschwörer kann Überreste von Gegnern explodieren lassen, was Energie für Knochenspeere freisetzt, die wiederum so modifiziert werden, um Feinde maximal zu Sprengmaterial zu verarbeiten.

Mit fortschreitendem Level kann man die Fähigkeiten seiner Figur ausbauen und feintunen. Das potente Crafting-System für die Ausrüstung der HeldInnen erweitert die Möglichkeiten noch. Im Endgame, also nach dem Absolvieren der Hauptgeschichte, wartet ein ganz neues zusätzliche Level-System (Paragon). Neben der Hauptkampagne (im Schnelldurchlauf gut 18 Stunden lang) warten unzählige Nebenquests (großteils clever, selten plump), Zufallsereignisse und große Aufgaben für Mehrspieler-Teamwork.

Fazit

"Diablo 4" ist – nach vielen Enttäuschungen von Blizzard – endlich wieder ein Volltreffer auf allen Ebenen. Das Game macht alles richtig: Die flotte Action in Kombination mit motivierendem Loot und Leveling zieht Veteranen wie Neulinge sofort und dauerhaft in den Bann. Nur noch diesen Dungeon, nur noch diese Quest, nur noch diesen Boss: Selbst beim "kurzen Vorbeischauen" im atmosphärisch dichten Sanktuario bleibt man unwillkürlich hängen. Zu nörgeln gibt’s gar nichts? Doch schon: Wer will, kann (muss aber nicht) Unsummen in kosmetische Outfits stecken und manchmal stören Online-Mitspieler etwas das Rollenspiel-Feeling. Das war’s schon. Und jetzt: Mitspielen!

(VOL.AT/Ländle Gamer)

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