Heiße Diskussion ums "Sitzenbleiben" entfacht

Demnach sind im Schuljahr 2006/07 exakt 23.671 Schüler durchgefallen, 2005/06 waren es 23.153 Schüler. Nach Schultypen betrachtet sind die meisten Repetenten an den berufsbildenden mittleren Schulen zu finden, hier muss mehr als jeder Zehnte (11,29 Prozent) eine Klasse wiederholen (Daten: Statistik Austria für das Schuljahr 2005/06). Jeder zwölfte Schüler bleibt in der AHS-Oberstufe (8,89 Prozent) und der Polytechnischen Schule (8,15 Prozent) sitzen, vergleichsweise wenige Repetenten gibt es an der AHS-Unterstufe (3,89 Prozent), Hauptschule (1,54 Prozent) und Volksschule (0,57 Prozent).
Grünen-Bildungssprecher Walser hält angesichts dieser Zahlen die Forderung seiner Partei, das Sitzenbleiben abzuschaffen, aufrecht. Bei Schmied vermisst er jedoch nach ihrem jüngsten Vorstoß ein Konzept. “Wenn man den Plan dazu präsentiert, muss man auch sagen, wie man es macht”, kritisierte er im Gespräch mit der APA. Walser sieht als Voraussetzung die österreichweite verpflichtende Umsetzung der Bildungsstandards, “die sehr erfolgreich sind und mit denen man auch wirklich etwas anfangen kann”, und zwar langfristig für alle Schulstufen. Außerdem müssten unmittelbar Schüler, bei denen im ersten Semester eine Leistungsschwäche festgestellt wird, Rechtsanspruch auf Fördermaßnahmen bekommen. Die Finanzierung sei kein Problem, so Walser. Immerhin würden Klassenwiederholungen den Staat laut einer Schätzung der Arbeiterkammer (AK) jährlich 300 Millionen kosten, “die Förderung finanziert sich also von selbst”.