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Heide Schmidt findet Weg „tadellos“

Lobende Worte findet Schmidt für ihre Nachfolger an der Spitze der Liberalen. Den neuen Stil bezeichnete sie als „tadellos“ und Jesionek nötigt ihr „Respekt“ ab.

Wenn es gewünscht wird, ist Schmidt auch gerne bereit, im Wahlkampf zu helfen, einmischen will sich die frühere Parteichefin aber nicht. Sehr skeptisch äußerte sie sich über die zuletzt ins Spiel gebrachte Möglichkeit, Justizministerin in einer rot-grünen Koalition zu werden.

Die Kritik, dass die jetzige LIF-Führung zu sehr den Spaßfaktor betone, teilt Schmidt nicht. Es sei eine neue Generation, die mit ihrem Lebensgefühl auch die Kommunikationsstrategie bestimme, wobei Schmidt aber nicht den Eindruck hat, dass dabei die Inhalte zu kurz kommen. Diese mit einem „fröhlichen, optimistischen Lebensgefühl“ zu präsentieren, finde sie „tadellos“, sagte Schmidt.

Der am Freitag präsentierte Spitzenkandidat Reinhard Jesionek verdeutlicht nach Ansicht Schmidts, „worum es politisch geht“. Jesionek habe bei SOS Mitmensch und beim Sozialstaats-Volksbegehren mitgearbeitet, das zeige, dass er ein „politisch engagierter Mensch“ sei. Dass er nun in einer schwierigen Situation die Verantwortung übernehme, „nötig mir Respekt ab“, sagte Schmidt.

Im Zusammenhang mit den Chancen für die Wahl setzt Schmidt auf das Bedürfnis vieler Menschen „etwas zu korrigieren, was viele 1999 nicht wollten“ – nämlich dass die Liberalen nicht mehr im Parlament sind. Damit und mit dem neuen, optimistischen Lebensgefühl hofft Schmidt, dass die Liberalen Chancen haben, wieder in den Nationalrat einzuziehen.

Ihren Rückzug nach der Wahlniederlage habe sie „ernst gemeint“, stellte Schmidt klar. Wenn es sinnvoll erscheine und gewünscht werde, sei sie gerne bereit, im Wahlkampf zu helfen. Eine Funktion würde sie aber nicht mehr übernehmen. Die Partei sei jetzt neu organisiert „und in dieser neuen Organisation möchte ich keine Funktion übernehmen. Das ist jetzt eine neue Generation, da möchte ich nicht dazwischen funken.“

Der kolportierten Möglichkeit, dass sie in einer rot-grünen Koalition Justizministerin werden könnte, begegnet Schmidt reserviert: „Inwieweit meine politische Haltung gefragt ist, das ist derzeit nicht beantwortbar. Aber ich habe mein Leben jetzt anders organisiert und ich sehe keinen Anlass, über eine Änderung meiner neuen Lebensart nachzudenken.“

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