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Heftiger Sonnensturm rast auf Erde zu - Wohl keine Störungen im Alltag

Sonnensturm im Anflug
Sonnensturm im Anflug ©AP/ dapd (Archiv)
Ein heftiger Sonnensturm rast auf die Erde zu. Der für Donnerstag erwartete Sturm wird sich im Alltag der Menschen jedoch voraussichtlich nicht bemerkbar machen. "Das ist erst mal weniger wahrscheinlich", sagte der Astrophysiker Volker Bothmer von der Universität Göttingen am Donnerstag.
Polarlichter: die schöne Seite von Sonnenstürmen
Der Sonnensturm 2012 in Bildern

Zwar seien nur höchstens 50 von 10.000 Sonnenstürmen so heftig wie dieser. Allerdings hätten im Oktober 2003, als Flugzeuge am Boden bleiben mussten, gleich zwei Stürme nacheinander die Erde getroffen.

Sonnensturm verzögert Versorgungsflug zur ISS

Als Folge der am Mittwoch deutlich erhöhten Strahlung im All war der Raumfrachter “Cygnus” nicht wie geplant zur Internationalen Raumstation ISS aufgebrochen. Nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde NASA war ein neuer Startversuch für Donnerstag (Ortszeit) geplant. “Das müsste problemlos erfolgen können”, sagte Bothmer.

Etwa eine halbe Stunde nach einer Eruption auf der Sonne breiteten sich im Weltraum energiereiche Teilchen aus, die etwa in der Elektronik von Raumfahrzeugen Probleme auslösen können. Auf der Erde treffe ein Sonnensturm aber mindestens 14 Stunden bis zwei Tage später ein. Für “Cygnus” bestehe im All inzwischen keine Gefahr mehr, so der Astrophysiker.

Nordlichter möglich

Im Norden Europas könnten bei klarem Wetter zwischen Donnerstagabend und Freitagfrüh Nordlichter zu sehen sein.

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northern-lights450 ©Foto: AP/ The Duluth News-Tribune, Andrew Krueger

“Das ist schon ein heftigeres Ereignis, das sich dadurch hervortut, dass es sehr energiereiche Protonen ausgesandt hat”, erklärte Werner Curdt vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau bei Göttingen am Mittwoch. Diese positiv geladenen Teilchen könnten bis zur Erdoberfläche durchdringen – gefährlich sei das aber nicht.

Sturm dürfte Erde nicht voll treffen

Bei Sonden, die im Orbit Bilder etwa von Sternen aufnehmen sollen, hatte es bereits am Mittwoch deutliche Bildstörungen gegeben. Zudem könnten Messstationen auf der Erde, die Höhenstrahlung messen, höhere Werte als sonst aufzeichnen. “Es sieht so aus, als ob der als moderat klassifizierte Sturm uns nicht voll trifft, sondern nur streift”, sagte Curdt. Dass auch von Deutschland oder Österreich aus Polarlichter zu sehen sein werden, halte er eher für unwahrscheinlich – ausschließen wolle er es aber nicht.

(APA/dpa/red)

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