In Niederösterreich waren nach Angaben der ÖAMTC-Informationszentrale Freitagmittag mehr als 50 Straßen wegen Überflutungen gesperrt. Besonders stark betroffen waren die Bezirke Scheibbs, Korneuburg, Lilienfeld, St. Pölten, Wien-Umgebung, Waidhofen/Ybbs und Gmünd.
Wenn die Meteorologen Recht behalten, dass die Niederschläge nachlassen, seien die Prognosen für die Donau vorsichtig optimistisch, hieß es beim hydrographischen Dienst des Landes. In Ybbs sollte der Scheitel am Nachmittag mit 6,50 bis 6,60 Metern erreicht werden. In Kienstock seien gegen 18.00 Uhr 8,70 bis 8,80m zu erwarten, bis 22.00 Uhr sollte der Wasserstand hier wieder auf 8,60m sinken. Stromabwärts in Korneuburg werde die Spitze gegen Mitternacht erreicht (6,80 bis 6,85m), in Wildungsmauer am Samstag in den frühen Morgenstunden (7,65m).
Im oberen Pielachtal entspannte sich die Situation zu Mittag ein wenig. Der Wasserstand ging zurück, berichtete die Feuerwehr.
Laut dem Landesfeuerwehrkommando waren 245 Feuerwehren mit 2.450 Mann im Einsatz. Schwerpunkt waren die Bezirke St. Pölten, Baden, Melk, Amstetten, Scheibbs und Lilienfeld.
Im Bezirk Amstetten wurde ein Viertel der Gemeinde Ybbsitz überschwemmt. Dort übertraf das Hochwasser mittlerweile den 100-Jahres-Höchststand aus 1991. Etwa 120 Objekte waren betroffen.
Im Bezirk Baden ist ein Damm gebrochen, das Wasser überschwemmte den Parkplatz der Autobahnstation Alland. Zwei Baucontainer sind daraufhin die Schwechat hinabgetrieben und wurden von der Feuerwehr geborgen. Auch im Bezirk St. Pölten ist bei steigendem Pegel der Traisen ein Damm nahe der Pottenbrunn-Brücke an der S33 – in unbebautem Gebiet – gebrochen. Personen oder Objekte seien in beiden Fällen nicht gefährdet.
Um 10.00 Uhr wurde der gesamte Bezirk Lilienfeld zum Katastropheneinsatzgebiet erklärt. Drei Katastrophenhilfsdienstzüge der Feuerwehr aus Zwettl, Gänserndorf und Hollabrunn sollten dort in Kürze eintreffen, ebenso etwa 80 Soldaten für Objekt- und Dammsicherungen sowie Pumparbeiten. 20 Häuser der Wieshofsiedlung wurden bereits überflutet.
In Mautern an der Donau hat sich die Lage für die Siedlung Hundsheim entschärft. Im Bezirk Neunkirchen erhöhte sich hingegen die Anzahl der Einsätze rasant – die Schwarza könnte im Bereich Reichenau im Laufe des Tages über die Ufer treten.