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Heftige Zusammenstöße vor Regierungssitz in Kairo

Soldaten prügeln auf einen Demonstranten ein. Das Graffiti bezeichnet Mitglieder des Militärrats als "Killer".
Soldaten prügeln auf einen Demonstranten ein. Das Graffiti bezeichnet Mitglieder des Militärrats als "Killer". ©dapd
Bei gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und den Sicherheitskräften sind am Freitag in Kairo etwa 50 Menschen verletzt worden. Augenzeugen berichteten, die Demonstranten, die schon seit drei Wochen vor dem Kabinettsgebäude kampieren, hätten Steine auf die Polizei geworfen, nachdem einer von ihnen von der Militärpolizei vorübergehend in Gewahrsam genommen worden sei. Die Polizei habe mit Wasserwerfern geantwortet. Einige Polizisten hätten Steine zurückgeworfen und in die Luft geschossen.
Schwere Zusammenstöße in Kairo

Drei Autos und mehrere Zelte der Protestierenden gingen in Flammen auf. Aus Sicherheitskreisen hieß es, die Ausschreitungen hätten begonnen, nachdem Regierungsbeamte, die wegen des Dauerprotests seit Wochen nicht zu ihren Büros gelangen könnten, die Demonstranten mit Gegenständen beworfen hätten.

“Nieder mit der Militärherrschaft”

Die Protestgruppe vor dem Kabinettsgebäude will verhindern, dass die vom Militärrat eingesetzte Übergangsregierung von Ministerpräsident Kamal al-Gansuri dort ihre Arbeit aufnimmt. Am Freitag riefen sie: “Nieder mit der Militärherrschaft”.

Wahlergebnis wird am 13. Januar bekanntgegeben

Der Oberste Militärrat hatte im vergangenen Februar nach dem Sturz von Präsident Hosni Mubarak die Macht übernommen. In Ägypten wird in diesen Wochen ein neues Parlament gewählt, in dem wahrscheinlich die Muslimbruderschaft die größte Fraktion stellen wird. Ein Wahlgang und zwei Stichwahlen stehen noch aus. Am 13. Jänner soll das endgültige Ergebnis des Urnengangs veröffentlicht werden. Im vergangenen Monat waren bei Zusammenstößen von Demonstranten und der Polizei in Kairo mehr als 40 Menschen ums Leben gekommen.

(APA)

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