Besonders gefährlich war die Lage auch auf Sizilien. Busch- und Waldbrände wurden u.a. in der Nähe der Inselhauptstadt Palermo im Nordwesten der Insel gemeldet sowie in Trapani im Westen, an der Nordküste nahe Termini und Cefalu sowie in der südwestlichen Provinz Syrakus.
Viele Waldbrände in Italien gehen nach Vermutungen von Experten auf das Konto einer Ökomafia. Häufig gehe es darum, durch Feuer neues Bauland zu erhalten. Es bestand aber auch Verdacht, dass Wälder angesteckt würden, um an der Wiederaufforstung zu verdienen. Zwei Männer, die einen Brand in der Nähe von Palermo gelegt hatten, wurden festgenommen. Die beiden haben Verbindungen zur Mafia, die Bauland gewinnen will.
Nach Angaben des Präsidenten der italienischen Zivilschutzbehörde, Guido Bertolaso, sind 99 Prozent aller Feuer in Italien gelegt. Der Staatsanwalt von Palermo, Francesco Messineo, will eine Untersuchung über die Brände auf Sizilien einleiten.
In Catania an Siziliens Ostküste stiegen die Temperaturen auch am Mittwoch auf 40 Grad Celsius. Wegen des starken Einsatzes von Ventilatoren und Klimaanlagen kam es zu Stromausfällen. In mehreren Stadtvierteln fiel für 36 Stunden die Energie aus. Zu Blackouts kam es auch in einigen Gemeinden an den Hängen des Vulkans Ätna, teilte das Staatsfernsehen am Mittwoch mit.
Der Boom von Klimaanlagen droht in Italien zu einer handfesten Energie-Krise zu führen. Industrieminister Pierluigi Bersani berichtete am Mittwoch, dass Italien noch nicht die strukturellen Grenzen erreicht habe, er rief die Italiener jedoch auf, den Stromkonsum unter Kontrolle zu halten.