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Heftige Unwetter in Ostösterreich

Ein schweres Unwetter mit Starkregen hat in der Nacht auf Donnerstag in großen Teilen der Steiermark und Kärnten für einen Großeinsatz der Feuerwehren gesorgt.
Heftiges Unwetter in der Steiermark

Rund 50 Wehren mit Hunderten von Einsatzkräften pumpten Wasser aus Kellern, reinigten Straßen von Muren oder beseitigten umgefallene Bäume. Allein in Graz wurden 144 Einsätze der Berufsfeuerwehr gezählt. Die Schäden dürften sich aber – zumindest in der Landeshauptstadt – in Grenzen halten halten.

Fuhr durch weiße Wand

Mit “Weltuntergangsstimmung” und “Horror” bezeichnete der Sprecher des Landesfeuerwehrverbandes, Thomas Meier, sie Situation um Mitternacht: “Ich musste zum Einsatz im Bezirk Feldbach und fuhr durch eine weiße Wand. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 23 km/h.” Laut Christian Pehsl von der ZAMG wurde in Graz-Straßgang mit 66 Liter pro Quadratmeter die größte Niederschlagsmenge gemessen.

Am stärksten betroffen von Unwetter und Starkregen waren die Bezirke Murau, Voitsberg, Feldbach und Graz-Umgebung. Nach Angaben des Landesfeuerwehrverbandes traten an mehreren Stellen Bäche über die Ufer, Keller und Straßen wurden überflutet und Bäume entwurzelt. Auch zu Sicherungs- und Reinigungsarbeiten nach kleineren Muren mussten die Wehren ausrücken. In Auersbach bei Feldbach setzte Blitzschlag ein Wirtschaftsgebäude in Brand. Im Bezirk Murau musste u.a. die Murtalstraße B96 an der Landesgrenze zu Salzburg wegen Überflutungen und einer Hangrutschung vorübergehend gesperrt werden.

Ausfall lebenserhaltender Maschine

Im Bezirk Graz Umgebung meldeten die Feuerwehren 51 Gebäude oder Keller “unter Wasser”. Ein Pkw war in einer Unterführung vom Hochwasser eingeschlossen worden und musste von Helfern geborgen werden. Ebenfalls eingreifen mussten Feuerwehrkräfte, als bei einem kurzfristigen Stromausfall lebenserhaltende Maschinen eines Patienten ausgefallen waren. In Eggersdorf und Kainbach wurden Dächer teilweise abgedeckt, ein weiterer Einsatz war nötig, weil ein Baum auf ein Hausdach gefallen war.

In Graz gab es für 61 Mann der Berufsfeuerwehr alle Hände voll zu tun – Keller und Tiefgaragen mussten auspumpt, Äste von Straßen geräumt werden. Außergewöhnlich war der Einsatz aber nicht, wie Sprecher Alfred Pölzl bilanzierte: “Für Graz war das ein eher normaler Einsatz.” Landesweit waren Donnerstag früh wieder alle Straßen frei passierbar.

Auch Kärnten stark von Unwetter betroffen

In der Nacht auf Donnerstag sind in weiten Teilen Kärntens heftige Unwetter niedergegangen. Keller wurden durch den Starkregen überflutet, teilweise kam es auch zu Hagelschlag. Am heftigsten betroffen waren die Bezirke St. Veit an der Glan und Wolfsberg. Laut Polizei wurden Straßen und Brücken teilweise weggeschwemmt. Eine Ortschaft – Langwiesen im Metnitztal (Gemeinde Straßburg, Bezirk St. Veit) – war vorübergehend von der Umwelt abgeschnitten. Drei Höfe waren Donnerstagvormittag immer noch nicht erreichbar.

Laut Feuerwehr Straßburg entstanden im Metnitz- und im Gurktal “große Schäden”. Durch die heftigen Niederschläge kam es in den Straßburger Ortschaften Langwiesen, Kraßnitz, Machuli und Prekova zu Abgängen von Muren, Bäche verklausten und es gab Überschwemmungen. Die Prekova Landesstraße (L 62c) wurde für den Schwerverkehr gesperrt. In Langwiesen wurden vier Brücken und zum Teil Fahrbahnen weggerissen.

Gehöfte von Umwelt abgeschnitten

“Drei Gehöfte dieser Ortschaft sind derzeit immer noch von der Umwelt abgeschnitten”, sagte der Straßburger Bürgermeister Franz Pirolt (FPK) gegenüber der APA. Vor allem die Schäden an Straßen seien “riesig”: “Derzeit schätzen wir diese auf 200.000 bis 300.000 Euro. Wir haben aber noch nicht alle Schäden geortet”, so der Gemeindechef. Baumaschinen zur “provisorischen” Instandsetzung von Straßenabschnitten seien bereits angerollt.

Auch im Stadtgebiet von Friesach (Bezirk St. Veit) gingen schwere Gewitter nieder. Mehrere Keller und eine Tiefgarage wurden überflutet. Sämtliche Fahrzeuge mussten aus der Garage entfernt werden. In St. Salvator (Gemeinde Friesach) trat der Metnitzbach über die Ufer und überschwemmte die Metnitztallandesstraße. Diese musste laut Polizei bis 23.30 für den gesamten Verkehr gesperrt werden. APA

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