Heftige Unwetter in Österreich: Ernte derzeit nicht in Gefahr

Der Vorsitzende des Ausschusses für Pflanzenproduktion der Landwirtschaftskammer Österreich, Nikolaus Berlakovich, sieht die Ernteprognose nach den Sturmschäden am Montagabend nicht in Gefahr.
Wetterkapriolen erlebe man laufend, einzelne Ereignisse würden sich nicht allzu gravierend auswirken, wenn sie sich nicht überproportional häufen. Auch die Futtermittelversorgung sei intakt, sagte er am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Niederösterreich.
Ernteprognose und Futtermittel-Versorgung nach Unwettern intakt
Für die betroffenen Landwirte und regionale Märkte sei es freilich schmerzhaft, wenn es zu Ernteausfällen - sei es nun von Lebensmitteln oder Viehfutter - komme, so Berlakovich. Die Gesamternte sowie die Versorgung mit Futtermitteln in Österreich könne das jedoch verkraften. "Einzelne Betriebe sind in der Futterversorgung derzeit sicher gefordert", meinte auch der Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, Josef Moosbrugger. Österreichweit habe das aber keine gravierenden Auswirkungen.
Heftige Unwetter verursachten Millionen-Schaden
Gestern Abend waren heftige Unwetter über Kärnten, Oberösterreich und die Steiermark gezogen. Allein für Oberösterreich errechnete die Hagelversicherung eine Schadenssumme von rund 5 Mio. Euro, nach laut Berlakovich geschätzten 12 Mio. Euro für das bisherige Jahr. Von den heftigen Wetterereignissen waren unter anderem Pflanzenkulturen wie Getreide, Grünland, Mais und Raps betroffen.
Höhe des Schadens bei Futterpflanzen schwer abzuschätzen
Für den Landwirtschaftskammer-Pflanzenbauexperten Andreas Pfaller ist es schwer abzuschätzen, wie hoch der Schaden bei Futterpflanzen ausgefallen ist. Als wichtigste Gewächse nannte er Wintergerste, Triticale, Mais und Soja - also Kulturen, die teilweise auch von den gestrigen Unwettern in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Bei Soja werde sogar die Hälfte der Ernte als tierisches Futtermittel verwendet. Die Bäuerinnen und Bauern würden derzeit von hohen witterungsbedingten Schäden oder Gesamtausfällen der Feldernte aber besonders hart getroffen, schließlich mache die Inflation auch nicht vor Ersatzkäufen halt.
(APA/Red)