Von Montag auf Dienstag löste die Kantonspolizei St. Gallen rund 130 Feuerwehreinsätze aus. Besonders betroffen waren die Gemeinden Altstätten und Berneck in der Region Bodensee – Rheintal. Allein in Altstätten standen die Feuerwehren in 86 Fällen im Einsatz. Wassermassen wälzten sich durch das Stadtzentrum und rissen Schlamm, Geröll und Schutt mit sich. Viele Keller und Tiefgaragen von Privathäusern und Industrieanlagen wurden geflutet. Die Einsatzkräfte standen die ganze Nacht über im Einsatz.
In Berneck leisteten die Feuerwehren neun, in Lüchingen fünf und in Au zwei Einsätze.
In der Region Werdenberg – Sarganserland waren Gams und Sax von den Regenfällen betroffen. Dort ergaben sich insgesamt acht Feuerwehreinsätze. Das übrige Kantonsgebiet blieb mehrheitlich von den heftigen Regenfällen verschont.
Gefahr von Erdrutschen verschärft
Nach den schweren Regenfällen der vergangenen Nacht sind die Böden mit Wasser gesättigt, mit dem Dauerregen wurde die Gefahr von Erdrutschen weiter verschärft. Bach- oder Flussläufe können jederzeit wieder anschwellen und über die Ufer treten – der Aufenthalt entlang von Fließgewässern könne gefährlich sein und soll vermieden werden, warnten Polizei und Feuerwehr am Dienstagvormittag.
Neue Lagebeurteilung von Experten
Aus der Luft und am Boden überprüften Spezialisten, darunter auch Wasserbauspezialisten, das betroffene Gebiet für eine neue Lagebeurteilung. Die Pegel der Bäche und Flüsse sind am Dienstagnachmittag weiter gesunken. Hindernisse, die zu Wasserstauungen führten, konnten beseitigt werden. Die Böden sind durchnässt, die Gefahr für Hangrutsche bestehe nach wie vor. Die Wetterlage hat sich aber beruhigt.
Bei einem gemeinsamen Rapport zwischen Kantonspolizei und Kantonalem Führungsstab wurden die Informationen ausgetauscht. Die Einsatzkräfte, die sich aus Angehörigen von Feuerwehr und Zivilschutz und freiwilligen Helfern zusammensetzen, arbeiten unermüdlich an der Schadensbehebung. Der zähe Schlamm erschwert die Arbeiten massiv, so die Kantonspolizei St. Gallen. Gemäß dem Kantonalen Führungsstab werden sich die Arbeiten weiter hinziehen. Die Personalressourcen werden laufend beurteilt. Die Feuerwehren sind teilweise an der Reinigung des Einsatzmaterials, um für neue Einsätze gerüstet zu sein.
Gewässer fließen wieder ungehindert
Die Gewässer fliessen größtenteils wieder ungehindert in ihren ursprünglichen Läufen. Verkehrsbehinderungen in den Zentren Altstätten und Berneck bestehen nach wie vor. Die Stoßstraße ist wieder in beiden Richtungen befahrbar, bleibt aber für den Schwerverkehr gesperrt. Die Straße zwischen Altstätten und Trogen (Ruppen) ist wieder offen. Der Bahnverkehr zwischen Altstätten und Gais ist nach wie vor beschränkt.
Bislang löste die Kantonspolizei St. Gallen im ganzen Kantonsgebiet rund 170 Feuerwehreinsätze im Zusammenhang mit dem Unwetter vom Montag aus. Die Wetterentwicklung wird weiter beobachtet. Am Mittwoch ist Wetterbesserung in Sicht.
Die Bezifferung des Sachschadens liege nun bei den Spezialisten der einzelnen Versicherungen.
Altstätten: Churerstraße
Altstätten: Klausstraße
Altstätten: Churerstraße – Ringgasse
Altstätten: Ringgasse
Altstätten: Klausstraße und Ringgasse
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