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Heckenschützenfall: Golfkriegsveteran gesucht

Drei Wochen nach den ersten Morden des Heckenschützen von Washington hat die Polizei am frühen Donnerstag die Fahndung nach einem schwarzen Golfkriegsveteran ausgeschrieben.

Er wird aber offiziell nicht direkt in Zusammenhang mit dem Fall sondern wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz gesucht. Zugleich durchsuchte die Polizei Tausende Kilometer vom Tatort entfernt ein Haus im Bundesstaat Washington, in dem der Mann gelebt haben soll.

Fahndungschef Charles Moose teilte mit, die Exekutive suche den 42-jährigen John Allen Mohammed, der auch als John Allen Williams bekannt sei. Er sei bewaffnet, gefährlich und möglicherweise in Begleitung eines Jugendlichen. Moose betonte aber, dass Williams offiziell wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz gesucht und solle in dem Heckenschützenfall nur befragt werden. Er habe möglicherweise wichtige Informationen.

Nach Informationen des Nachrichtensenders CNN ist Williams vermutlich mit seinem 17-jährigen aus Jamaika stammenden Stiefsohn John Lee Malvo in einem burgundfarbenen Chevrolet Caprice Baujahr 1990 unterwegs. Nach einem der ersten Morde hatte ein Zeuge einen solchen Wagen beschrieben. Williams habe einmal in einem Haus in Tacoma im Bundesstaat Washington an der US-Westküste gewohnt, das am Mittwoch durchsucht worden war.

Im Fernsehen war zu sehen, wie Dutzende Beamte das Grundstück in der Stadt Tacoma entfernt systematisch absuchten. In Medienberichten hieß es, die Polizei suche vor allem nach Patronenhülsen und Kugelfragmenten. So entwurzelten sie einen Baumstumpf, in dem Kugelreste vermutet wurden. Der jetzige Besitzer des Hauses werde nicht verdächtigt, hieß es. Experten wiesen daraufhin, dass schon mehrere andere Hausdurchsuchungen ergebnislos geblieben waren.

Moose wandte sich in der mehrfach verschobenen Pressekonferenz auch wieder mit einer kryptischen Botschaft an den Mörder. Offensichtlich auf besonderen Wunsch des Mörders sagte er den Satz:
„Wir haben den Heckenschützen wie eine Ente in der Schlinge gefangen. Wir haben verstanden, dass es wichtig für Sie ist, dies von uns zu hören.“ Dann forderte er den Sniper auf, wieder Kontakt aufzunehmen.

Am frühen Donnerstagabend hatte die Polizei überraschend eine Pressekonferenz des Fahndungsleiters abgesagt. Eine Sprecherin sagte, es gebe neue Entwicklungen, auf die sich die Polizei konzentrieren wolle. Weitere Einzelheiten nannte sie nicht. Es war erwartetet worden, dass Moose den Termin erneut für eine Nachricht an den Heckenschützen nutzen werde.

Nach Medienberichten vom Mittwoch fordert der Heckenschütze zehn Millionen Dollar. Für den Fall, dass seine Bedingungen nicht erfüllt werden, hat er gezielt mit Anschlägen auf Kinder gedroht. Bisher hat er in drei Wochen 13 Anschläge verübt und dabei zehn Menschen getötet. Die meisten Experten gehen davon aus, dass es sich bei dem Täter um einen weißen Mann handelt.

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