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Heckenschütze tötet weiter

Im Süden Washington sollen nach zunächst unbestätigten Medienberichten erneut Schüsse an einer Tankstelle gefallen sein.

Nach einem erneuten Mord in der Nähe von Washington geht in der Gegend der US-Hauptstadt weiter die Angst vor dem Serienkiller um. Am Freitag wurde in Fredericksburg etwa 70 Kilometer südlich der US-Haupstadt erneut ein Kunde an einer Tankstelle erschossen. Auf der nahe gelegenen Interstate 95, einer Nord-Süd-Autobahn, startete die Polizei unmittelbar danach eine Großfahndung nach dem Täter. Die Behörden stellten zunächst jedoch offiziell keinen Zusammenhang zwischen der jüngsten Gewalttat und der rätselhaften Mordserie der vorherigen Tage her.

Das neue Opfer wurde am Vormittag (Ortzseit) an einer Exxon-Tankstelle angeschossen, als er Benzin in seinen Wagen füllte. Der Mann wurde ins Krankenhaus gebracht, erlag dort aber nach TV-Berichten kurz darauf seinen Verletzungen. Auf der I 95 im Norden des Bundesstaates Virginia wurden sämtliche Ausfahrten gesperrt. Die Polizei errichtete Sperren auf der Autobahn, um die Fahrzeuge zu kontrollieren. Die Suche konzentrierte sich den Berichten zufolge auf einen weißen Kleintransporter vom Typ Chevrolet Astro Van mit Leitern auf dem Dach. Auf der Autobahn bildeten sich riesige Staus.

Bereits nach den Morden des mutmaßlichen Heckenschützen in den vergangenen Tagen hatten Zeugen berichtet, dass der Täter möglicherweise in einem weißen Mini-Van unterwegs sei. Auch wurde das neue Opfer anscheinend von einer einzigen Kugel getötet, ebenso wie die Opfer des mutmaßlichen Heckenschützen in den vergangenen Tagen. Der mutmaßliche Serienkiller hatte drei Menschen ebenfalls an Tankstellen erschossen. Insgesamt wurden ihm bisher sieben Morde zugeschrieben, zwei weitere Verletzte sollen ebenfalls auf sein Konto gehen.

Die neue Tat steigerte Angst und Schrecken in der Gegend von Washington. Die Schüler in der Gegend von Fredericksburg durften auf Anweisung der Polizei die Schulgelände zunächst nicht verlassen. Der mutmaßliche Serienkiller suchte sich seine Opfer anscheinend willkürlich aus und zielte auf Männer und Frauen verschiedenen Alters sowie verschiedener Herkunft.

Die Anschläge des Heckenschützen

Mittwoch, 2. Oktober, 18.04 Uhr (Ortszeit):

Der 55-jährige James Martin wird von einer Kugel getötet, als er den Parkplatz eines Supermarktes im nördlichen Washingtoner Vorort Wheaton überquert.

Donnerstag, 3. Oktober, 07.41 Uhr:

Nur wenige Kilometer vom ersten Tatort entfernt wird der 39-jährige James Buchanan beim Rasenmähen im Vorort Rockville erschossen.

Donnerstag, 3. Oktober, 08.12 Uhr:

Wiederum nur einige Kilometer weiter wird der 54-jährige indische Taxifahrer Premkumar Walekar an einer Tankstelle in Aspen Hills mit einem einzigen Schuss umgebracht.

Donnerstag, 3. Oktober, 08.37 Uhr:

Die 34-jährige Sarah Ramos aus El Salvador sitzt auf einer Bank vor einem Einkaufszentrum im nördlichen Vorort Silver Spring, als sie eine tödliche Kugel in den Kopf trifft.

Donnerstag, 3. Oktober, 09.58 Uhr:

Einige Kilometer weiter südlich wird die 25-jährige Lori Lewis erschossen, als sie an einer Tankstelle in Kensington mit einem Staubsauger ihr Auto reinigt.

Donnerstag, 3. Oktober, 21.20 Uhr:

Auf einem Bürgersteig in Washington wird der 72-jährige gebürtige Haitianer Pascal Charlon durch einen Schuss in die Brust getötet.

Freitag, 4. Oktober, 14.30 Uhr:

In der etwa 80 Kilometer südlich von Washington gelegenen Stadt Fredricksburg im Bundesstaat Virginia wird eine 43-jährige Frau auf einem Supermarktparkplatz beim Einladen ihrer Einkäufe von einer Kugel in den Rücken getroffen. Sie konnte das Krankenhaus inzwischen wieder verlassen.

Montag, 7. Oktober, 8.09 Uhr:

Ein 13-jährige Junge wird vor seiner Schule in der Kleinstadt Bowie, rund 25 Kilometer westlich von Washington, niedergeschossen und erleidet dabei schwere Verletzungen von Brust und Unterleib.

Mittwoch, 9. Oktober, 20.18 Uhr:

Der 53-jährige Daean Harold Meyers wird aus großer Distanz von einer tödlichen Kugel getroffen, als er sich gerade tankt. Tatort ist diesmal die Stadt Manassas, 30 Kilometer südwestlich von Washington.

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