International hat Head laut Wintersport-Chef Klaus Hotter zwar um fast ein Viertel weniger Head-Skier verkauft als im schneearmen Jahr davor, in Österreich betrug der mengenmäßige Rückgang laut Unternehmensangaben aber lediglich 7 Prozent, wertmäßig sogar nur 2 Prozent.
Der Gesamtkonzern schreibt Verluste und präsentiert seine Bilanz kommende Woche. Wie berichtet, betrug das operative Ergebnis in den ersten drei Quartalen 2007 minus 5,4 Mio. Euro – im Jahr davor waren noch Gewinne in Höhe von 9,4 Mio. Euro erwirtschaftet worden. Der Konzernumsatz ging in den ersten neun Monaten um 13 Prozent auf 211,8 Mio. Euro zurück. Um Kosten einzusparen, wird ein Teil der Produktion in Kennelbach (Bezirk Bregenz) wie bereits angekündigt nach Budweis ausgelagert. “Das betrifft bis zu 40 Arbeitskräfte”, sagte Hotter heute, Donnerstag, zur APA. In Vorarlberg beschäftigt Head derzeit 350 Mitarbeiter, in Budweis sind es rund 300. “An diesen Plänen hat sich nichts geändert, sie werden wie bereits kommuniziert durchgeführt”, so Hotter.
Mit Head-Skiern durchaus gut gefahren ist der heimische Sportfachhandel: In den Geschäften habe der Absatz (zwischen April und Dezember) um 32 Prozent auf 35.100 Paar Skier zugelegt, sagte Head-Österreich-Chef Bob Koch heute, Donnerstag, vor Journalisten. “Wir sehen, dass sich der Markt erholt hat”, so Koch. Nach den um 12,2 Prozent auf 51.200 Paar stark eingebremsten Vororders des Sportfachhandels (Februar bis Juni 2007) erreichten die Head-Ski-Verkäufe gegenüber dem schneearmen Jahr davor einen Zuwachs von 35,7 Prozent auf 9,8 Mio. Euro (April bis Dezember 2007). Die Vororders für Alpinski insgesamt hatte der heimische Handel um 30 Prozent zurückgefahren.
In diesem schwierigen Umfeld baute Head seinen Marktanteil von 12 auf 15,5 Prozent aus. Damit rangiert der Hersteller auf dem heimischen Skimarkt eigenen Angaben zufolge auf Platz 3 – hinter Atomic und Fischer.
Ungeachtet der erfreulichen Verkaufszahlen des Handels mit Head-Produkten wies Head Österreich im Wintersport (Ski, Skischuhe, Bindung, Snowboards) 2007 laut Koch um 10 Prozent weniger Output und um 4 Prozent weniger Umsatz aus. Allein der Skiumsatz sei wertmäßig um 2 Prozent und mengenmäßig um 7 Prozent zurückgegangen. Head Österreich erwirtschaftet 85 Prozent seines Umsatzes im Wintersportsegment und nur 15 Prozent im Bereich Sommersport.
Auch der heimische Ski-Alpin-Markt insgesamt sah 2007 nicht allzu rosig aus: Zwischen April und Dezember wurden 237.400 Paar Skier aller Marken verkauft – also sogar um 1,2 Prozent weniger als im desaströsen Jahr davor. Wertmäßig war der Ski-Umsatz mit einem geringfügigen Plus von 0,3 Prozent auf 63,4 Mio. Euro stabil, geht aus den aktuellen Marktdaten der GfK hervor.
Der Handel sitzt immer noch auf rund 219.100 Paar Skiern, obwohl er die Vororders 2007 um 30 Prozent auf 294.900 Paar Skier zurückgefahren und die Lagerbestände im Berichtszeitraum 2007 um 6 Prozent abgebaut hat. Schon im Jahr davor (April bis Dezember 2006) waren die bevorrateten Skier um 14 Prozent auf 233.300 Paar reduziert worden. 2006 hatte der Handel bis zur Jahresmitte noch 421.000 Paar Skier geordert.
Für das kommende Geschäftsjahr 2008 ist Head aber zuversichtlich: “Der Markt beginnt sich schon zu erholen und wir sehen das schon am aktuellen Auftragseingang”, so Koch. In Österreich seien die Vororders seit Jahresanfang gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 120 Prozent in die Höhe geschnellt. Weltweit hat sich der Gesamtordereingang bei Head in den ersten um rund 50 Prozent erhöht. Freilich mache der Ordereingang der ersten drei Monaten eines jeden Geschäftsjahres nur 10 bis 15 Prozent des Jahresumsatzes aus, räumte Hotter ein.