Strache will sich für Dialog einsetzen
Hussein sah den Dialog als einzigen Weg, um das Blutvergießen zu beenden. Der Anwalt, Mitglied der Bewegung syrischer Patrioten, erklärte, dass Präsident Assad “der einzige” sei, “der Syrien aus der Krise führen kann“. Der Präsident sei dazu legitimiert, er könne Reformen durchführen. Und er habe Untersuchungen der Vorfälle angeordnet. Eine Verantwortung Assads für das gewaltsame Vorgehen syrischer Sicherheitskräfte gegen Demonstranten, bei denen laut Oppositionsangaben bereits mehr als 1000 Menschen starben, lehnte Hussein ab. “Ich betrachte Assad nicht als Verbrecher.”
Syrische Oppositionelle sind an FPÖ herangetreten
Das Treffen war eine Initiative Straches und des freiheitlichen Bildungsinstituts, sagte der FPÖ-Chef. Die Oppositionellen seien an die FPÖ herangetreten, weil “wir eine neutrale Tradition haben“, sagte Strache. Hussein erläuterte, dass man an mehrere Parteien in Europa herangetreten sei. In Österreich nur an die FPÖ und die habe “sehr positiv reagiert”. “Österreich genießt als neutrales Land hohes Ansehen”, Österreich verfolge auch “keine eigenen Interessen” in Syrien. Von islamkritischen Tönen im FPÖ-Wahlkampf schien Hussein nichts zu wissen. Er äußerte sich aber kritisch gegenüber einem politisch extremistischen Islam.
Richtiges Bild der FPÖ soll verbreitet werden
Dramatische Szenen in Syrien
Kinder in Syrien scheinbar gefoltert
“Die Welt muss erfahren, warum die Menschen auf die Straßen gegangen sind”, sagte der 30-jährige Aktivist. In der Stadt Daraa (Deraa) habe sich der Protest daran entzündet, dass mehr als 15 Kinder festgenommen worden seien, nachdem sie regierungsfeindliche Graffiti auf eine Schulwand gesprüht hätten. Daraufhin hätten die Eltern dieser Kinder ihre Freilassung gefordert. Die Familien seien einfach beschossen worden. Später, als die Kinder freigelassen wurden, hätten sie Folterspuren an sich gehabt. “Die Fingernägel waren abgezogen, die Kinder geschlagen worden.”
Der 30-jährige war selbst auf die Demonstrationen gegangen, um diese zu dokumentieren. Zwölf Stunden Filmmaterial habe er gemeinsam mit anderen Aktivisten gesammelt. Es zeigt zahlreiche Tote und auch, wie ein in einer Blutlache liegender Mann von Sicherheitskräften geschlagen und getreten wurde. Es gebe keine Krankenwägen, die die Verletzten aufsammeln und Spitäler würden Verwundeten die Behandlung verweigern. “Krankenhäuser sind zu Haftanstalten umfunktioniert worden.” Die Menschen würden in Feldlazaretten in Moscheen versorgt. Auch Fußballstadien und Schulen seien Gefängnisse. Städte seien blockiert und zeitweise von Strom und Wasser abgeschnitten. Nicht einmal Medizin oder Babynahrung würden durchgelassen.
Gewalt gegen friedliche Demonstranten
Die “Bewegung syrischer Patrioten” spricht sich in einem Kommunique vom heutigen Mittwoch für einen Dialog der syrischen Regierungen unter Präsident Bashar al-Assad mit der Opposition aus. Die Bewegung verweist auf von der Regierung “ausgeübte Unterdrückung und Gewalt gegen friedliche Demonstranten” in zahlreichen Provinzen des Landes. Eine der größten Sorgen gelte der Vermutung, dass die gegenwärtigen Ereignisse zu “religiösen und ethnischen Auseinandersetzungen zwischen den Einwohnern Syriens” führen könnten. Betont wird auch, dass die Regierung bisher damit scheiterte “echte Reformen umzusetzen, um das Land vor Gewalt, Chaos und einem sicheren Zerfall zu bewahren”.