Es war kein glanzvoller, aber ein letztlich verdienter Sieg des ALPLA HC Hard im Rückspiel des Challenge-Cup-Achtelfinales gegen Litauens Granitas “Karys” Kaunas. Vor 1000 Zuschauern setzte sich das Team um Kapitän Thomas Huemer in der Sporthalle am See 30:27-(13:14) durch und qualifizierte sich damit als letzte österreichische Mannschaft für die Runde der letzten Acht, die am kommenden Dienstag in Wien ausgelost wird. Coach Gerald Gabl konnte am Ende nach zahlreichen Wutattacken während der Partie tief durchschnaufen: “Der Gegner ist unscheinbar, aber effektiv und mit wenigen Fehlern aufgetreten. Dadurch und durch unsere mäßige Wurfleistung kam das knappe Ergebnis zustande, ein Arbeitssieg.”
Wleklak fehlte überdeutlich
Ohne den an der Schulter verletzten Spielmacher Damian Wleklak für ihn begann Björn Navarin konnten die “Roten Teufel” zwar durch Klement und Kathrein schnell 2:0 in Führung gehen (3. Minute), doch die mit dem Bus angereisten Litauer ließen die zu erwartende Müdigkeit vermissen und lagen in der 16. Minute ihrerseits erstmals in Front und somit auf Viertelfinalkurs (7:6). Zu lasch agierten die Hausherren in der Abwehr (kein Abpraller wurde gefangen), zu harmlos und vor allem in Überzahl zu kompliziert gestalteten sich die Angriffsbemühungen. Der polnische Vizeweltmeister Wleklak fehlte vorne wie hinten, weder Navarin (Topwerfer mit acht Treffern) noch Michi Jochum (beherzte Leistung in seinem ersten Heimspiel nach neun Monaten) konnten ihn ersetzen. Der zunächst glücklose Tormann Thomas Huemer musste ab der 22. Minute Jürgen Suppanschitz weichen, mit viel Bauchweh und Steigerungspotenzial ging es mit 13:14 in die Kabine. Zu Beginn des zweiten Abschnittes kam Bernd Pax Friede nach knapp zehn Monaten Verletzungspause zu seinem Heim-Comeback und drei Minuten später zu seinem einzigen Treffer (14:15). Bis zur 40. Minute (17:18) war Hard dem Ausscheiden aus dem internationalen Geschäft näher als dem Verbleib. Doch nach dem Ausgleich eines plötzlich entfesselten Kreisläufers Margots Valkovskis folgte der erste “Bilderbuch-Angriff”, den Navarin zum 20:19 abschloss. Kaunas, durch Jarukas (zehn Tore) und Spielmacher Malasinskas (sechs) gefährlich, verlor den Anschluss, zwei weitere Valkovskis-Knaller und ein Weber-Doppler brachten mit 24:19 die Vorentscheidung und dank 16 Huemer-Paraden (ab Minute 36 wieder im Kasten) den 30:27-Sieg.
Mittwoch ist Derby-Time
Viel Zeit zum Ausruhen bleibt Huemer & Co. nicht. Bereits am Mittwoch steigt in der Sporthalle am See (19.30 Uhr) das erste Play-off-Derby gegen Meister A1 Bregenz. Dem Sieger winkt die Tabellenführung in der Handball-Liga Austria, die derzeit Margareten vor Bregenz und Hard innehat.