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Hausverwalterin in Wien erteilte fiktive Handwerker-Aufträge: Prozess

Am Mittwoch musste sich eine Wiener Hausverwalterin vor Gericht verantworten.
Am Mittwoch musste sich eine Wiener Hausverwalterin vor Gericht verantworten. ©APA (Symbolbild)
Zu einem schönen "Körberlgeld" kamen eine Wiener Hausverwalterin, die für das Österreichische Siedlungswerk (ÖSW) bis zu 70 Häuser betreute, und ein befreundetes Ehepaar, das einen Installations-Betrieb führt, durch fiktive Handwerker-Aufträge. Wegen Untreue ist die Hausverwalterin am Mittwoch zu neun Monaten bedingter Haft verurteilt worden.

Die Hausverwalterin erteilte dem Installateur fiktive Aufträge, indem sie Reparaturen in zahlreichen Häusern anordnete. In Wahrheit waren dort entgegen ihrer Darstellung die Abflüsse aber nicht verstopft, die Armaturen nicht defekt und auch keine Geräte auszutauschen. Der Installateur legte dem ÖSW somit fürs Nichtstun Rechnung, was dort keiner ahnte, da man der Verwalterin vertraute.

Fiktive Handwerker-Aufträge fielen auf

Über 30 Scheinrechnungen fand das ÖSW, als die Causa aufflog und aufgearbeitet wurde. Die unredliche Mitarbeiterin, die umgehend entlassen wurde, hatte diese zwischen April 2011 und August 2012 entgegengenommen. Über 9.000 Euro wurden auf ihre Veranlassung dem Installateur überwiesen, die dieser mit der Hausverwalterin brüderlich teilte, indem er ihr jeweils eine Provision von 50 Prozent für jeden einzelnen Posten zukommen ließ.

Wegen Untreue in Wien vor Gericht

“Wir haben das irgendwann auf der Terrasse besprochen bei uns”, gab die Ex-Verwalterin nun vor Richter Christian Gneist kleinlaut zu. Aus ihrem Mail-Verkehr mit dem befreundeten Ehepaar – die Frau des Installateurs war eingeweiht – ließ sich ableiten, dass die involvierten Personen knapp bei Kassa waren und Geldnöte ausschlaggebend waren. “Ich brauche jeden Cent”, hieß es etwa in einem Mail der Hausverwalterin.

Der Installateur und seine “bessere Hälfte” erhielten für ihre Beteiligung an der Untreue je sechs Monate bedingt und damit weniger als die frühere ÖSW-Mitarbeiterin. Grund: Sie hatten im Vorjahr Selbstanzeige erstattet und haben dem ÖSW mittlerweile den gesamten Schaden ersetzt. (APA)

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