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Hausmeister-Beruf soll wiederbelebt werden

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Der Wiener Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (S) will dem Hausmeister-Beruf eine neue Chance geben. "Als Wohnbaustadtrat werde ich eine Initiative setzen, dass es auf Bundesebene wieder ein Hausbesorgergesetz gibt."

Dies sagte er am Mittwochabend vor Journalisten. Die Mieter sollten künftig aber selbst entscheiden können, ob sie einen Hausbesorger oder eine Hausbetreuungsfirma haben wollen.

Das alte Hausbesorgergesetz war durch die schwarz-blaue Bundesregierung gekippt worden. Ob der SP-Stadtrat die ÖVP im Bund für sein Vorhaben begeistern kann, ist fraglich. Jedenfalls zeigte sich Ludwig voller Tatendrang. Man müsse den Beruf über die Reinigungsfunktion hinaus neu definieren und zu einem Lehrberuf machen. Die Hausmeister könnten etwa in Erster Hilfe oder zu Streitschlichtern ausgebildet werden.

Die Zahl der Hausbesorger geht seit der Abschaffung ihrer gesetzlichen Grundlage im Jahr 2000 stetig zurück. In Wiens Gemeindebauten gibt es laut „Wiener Wohnen“ noch 2.559 von ihnen (Stand Ende 2006). Ende 2000 lag die Zahl bei 3.802.

Für seinen Vorstoß hat Ludwig bereits Kontakt mit der Gewerkschaft und Sozialminister Erwin Buchinger (S) aufgenommen. Das neue Berufsbild will er gemeinsam mit den Sozialpartnern schaffen, Vorbild sei etwa Dänemark. Klar sei, dass man auch die Rechte und Pflichten der Hausbesorger neu definieren müsse. Die Anwesenheitspflicht müsste etwa weitaus verbindlicher geregelt werden, als im alten Gesetz.

In den Wiener Gemeindebauten will Ludwig die Mieterbeiräte stärken. Diese existieren seit 1989 und beruhen auf Freiwilligkeit und Ehrenamtlichkeit. Derzeit gibt es – bei 220.000 Gemeindewohnungen – rund 750 Beiräte. Erklärtes Ziel ist die Steigerung dieser Zahl. In Zukunft sollen sie etwa bei Kostenabrechnungen stärker einbezogen und von den Kundendienstzentren regelmäßig kontaktiert werden. Geplant sind Kursangebote und Hilfestellungen bei den Wahlen.

Für mehr Kundenzufriedenheit soll die verstärkte Qualitätssicherung bei an Fremdfirmen vergebenen Reparaturaufträgen sorgen. Derzeit läuft im 22. Bezirk ein Pilotversuch, bei dem nicht nur die Leistung selbst, sondern auch die Einhaltung des vorgegebenen Zeitrahmens kontrolliert wird. Ab August könnte das System Wien-weit kommen. Es geht um die Kontrolle von jährlich 380.000 Aufträgen mit einem Volumen von 150 Mio. Euro allein für die Behebung von Gebrechen.

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