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Hauseinsturz in der Türkei

Nach dem Einsturz eines zehnstöckigen Wohnhauses in der türkischen Stadt Konya ist die Zahl der tot geborgenen Bewohner auf zwölf gestiegen.

Das berichteten türkische Fernsehsender am Dienstagvormittag. 28 Menschen wurden während der Bergungsarbeiten in der Nacht verletzt gerettet. Nach Angaben des Provinzgouverneurs Ahmet Kayhan gehen die Behörden davon aus, dass „mindestens 70 Menschen“ verschüttet wurden.

Die Suche nach Überlebenden dauerte am Vormittag unvermindert an. Das relativ neue Gebäude war am Montagabend wie ein Kartenhaus eingestürzt. Insgesamt hatten 138 Menschen in dem Haus gewohnt. Ursache des Unglücks sind nach Angaben der Behörden vermutlich schwere Baumängel. Anderen Berichten zufolge könnte es aber auch zu einer Explosion in der Heizungsanlage gekommen sein. Das Gebäude mit 37 Wohnungen wurde erst vor fünf Jahren gebaut.

„Ich sehe nicht mehr viel Chancen, noch Überlebende zu bergen“, sagte der Rettungssanitäter Hakan Korkut in der Früh. Die Beseitigung der Trümmer gestalte sich sehr schwierig, „weil der Beton zerbröckelt ist“. „Wir hörten einen gewaltigen Lärm“, sagte der Inhaber einer nahe gelegenen Konditorei, Yeter Oguz. „In der Luft war so viel Staub, dass wir erst nach zehn Minuten erkennen konnten, welches Gebäude eingestürzt war.“

Unklar war, wie viele Bewohner sich zum Zeitpunkt des Unglücks in dem Haus aufhielten. Am Montag waren viele Menschen in Konya, das rund 200 Kilometer südlich von Ankara liegt, anlässlich des muslimischen Festes Eid el Adha zu Besuch bei Verwandten und Freunden.

Hauseinstürze wegen baulicher Mängel werden immer wieder aus der Türkei gemeldet. Erst am Samstag kamen in Istanbul sechs Menschen beim Einsturz von zwei Holzhäusern ums Leben. Im Juni stürzte ein Schülerheim vermutlich nach einer Gasexplosion ein, zehn Kinder verloren dabei ihr Leben. Schlechte Bauqualität wird auch immer wieder als Grund für hohe Opferzahlen bei Erdbeben genannt.

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