Haus vor Sturm schützen: Praktische Maßnahmen für mehr Sicherheit

Aktuell sorgen Stürme in ganz Österreich für herausfordernde Wetterbedingungen. Starke Windböen und Regenfälle können nicht nur die Natur, sondern auch Häuser und Grundstücke erheblich gefährden. Um Schäden zu vermeiden und die Sicherheit von Haus und Familie zu gewährleisten, ist es wichtig, rechtzeitig die richtigen Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Im Folgenden erfahren Sie, wie Sie Ihr Zuhause effektiv gegen Sturm schützen können.
Dach und Fassade regelmäßig kontrollieren
Das Dach ist besonders sturmgefährdet. Lose oder beschädigte Ziegel sollten sofort repariert werden, da schon ein einzelner lockerer Ziegel bei Sturm nach und nach das ganze Dach gefährden kann. Moderne Dächer sind mit Sturmklammern ausgestattet, die die Ziegel zusätzlich sichern. Auch Fassaden, Regenrinnen und Dachaufbauten wie Kamine oder Antennen müssen regelmäßig gewartet und stabil befestigt werden.
Fenster, Türen und Rollläden sichern
Vor einem Sturm sollten alle Fenster und Türen fest verschlossen werden. Fensterläden oder Rollläden bieten zusätzlichen Schutz vor herumfliegenden Gegenständen. Wichtig: Rollläden immer ganz schließen, denn halb geöffnete Rollos können vom Wind erfasst und beschädigt werden.
Lose Gegenstände im Garten sichern
Gartenmöbel, Blumentöpfe, Dekorationen oder Spielgeräte sollten bei Sturmwarnung ins Haus, in die Garage oder in den Keller gebracht werden. Auch Markisen und Sonnenschirme müssen eingefahren werden. Herumfliegende Gegenstände können nicht nur das eigene Haus, sondern auch Nachbargrundstücke beschädigen.
Bäume und Sträucher überprüfen
Regelmäßiger Gehölzschnitt verhindert, dass morsche Äste bei Sturm abbrechen und Schäden anrichten. Besonders große oder alte Bäume in Hausnähe sollten von Fachleuten auf ihre Standfestigkeit geprüft werden.
Notfallausrüstung und Vorräte bereithalten
Eine kleine Notfallausrüstung mit Taschenlampen, Batterien, Erste-Hilfe-Set und wichtigen Dokumenten sollte griffbereit sein. Auch ein kleiner Vorrat an Wasser und haltbaren Lebensmitteln ist sinnvoll, falls es zu Stromausfällen oder anderen Engpässen kommt.
Während des Sturms im Haus bleiben
Bei starkem Sturm ist es am sichersten, im Haus zu bleiben und alle Außenbereiche zu meiden. Auch Haustiere sollten nach drinnen geholt werden. Das Auto wird am besten in einer Garage oder zumindest nicht unter Bäumen abgestellt.
Was tun, wenn Sturmschäden am Haus entstanden sind?
Stürme können trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Schäden am Haus verursachen. In so einem Fall ist es wichtig, ruhig und überlegt zu handeln. Hier findest du eine praktische Schritt-für-Schritt-Anleitung, was jetzt zu tun ist:
1. Sicherheit geht vor
- Betrete beschädigte Bereiche nur, wenn keine akute Gefahr besteht!
Lose Dachziegel, herabhängende Äste oder beschädigte Stromleitungen können lebensgefährlich sein. - Gasgeruch oder Wasserrohrbruch?
Sofort das Haus verlassen und die Feuerwehr (Notruf 122) verständigen.
2. Schäden dokumentieren
- Fotos machen:
Fotografiere alle Schäden am Haus, Dach, Garten und an Gegenständen möglichst detailliert aus verschiedenen Perspektiven. - Liste anfertigen:
Notiere, was beschädigt wurde und schätze den Umfang der Schäden.
3. Versicherung informieren
- Schaden so schnell wie möglich melden:
Kontaktiere deine Haushalts- oder Gebäudeversicherung. Viele Versicherungen bieten eine 24-Stunden-Notfallnummer an (Nummer findest du auf deiner Polizze oder der Website deiner Versicherung). - Wichtige Infos bereithalten:
Versicherungsnummer, Fotos, Schadenliste und Kontaktdaten.
4. Notfallnummern & wichtige Kontakte
- Feuerwehr: 122
(Bei akuter Gefahr, z.B. herabfallende Teile, Wassereintritt, Gasgeruch) - Polizei: 133
(Wenn z.B. Straßen blockiert oder Nachbarschaft gefährdet ist) - Störungsdienst Strom:
Die Nummer deines regionalen Stromanbieters findest du auf der letzten Stromrechnung oder online. - Versicherung:
Notfallnummer deiner Versicherung (oft auf der Website oder Polizze)
5. Erste Maßnahmen zur Schadensbegrenzung
- Nur, wenn gefahrlos möglich:
Provisorisch Fenster und Türen abdichten, Wasser abpumpen, beschädigte Gegenstände sichern. - Keine eigenen Reparaturen an Stromleitungen oder dem Dach ausführen!
Hier immer Profis beauftragen.
6. Fachfirmen beauftragen
- Für größere Schäden:
Dachdecker, Installateur, Elektriker oder Baumeister kontaktieren. Viele Versicherungen haben Partnerfirmen, die schnell vor Ort sind.
7. Nachbarn informieren
- Falls Schäden auch Nachbargrundstücke betreffen:
Offene Kommunikation hilft, Missverständnisse zu vermeiden und gemeinsam Lösungen zu finden.
Mit diesen Schritten bist du im Ernstfall gut vorbereitet und kannst schnell und richtig reagieren.
Tipp: Speichere die wichtigsten Notfallnummern und Versicherungsdaten am besten direkt im Handy!