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Haus- und Fachärzte halten Ordinationen geschlossen

Die Ärzte gehen heute, Donnerstag in eine neue Streikrunde. Die niedergelassenen Hausärzte und Fachärzte sind von der Ärztekammer aufgerufen, ihre rund 15.000 Ordinationen in ganz Österreich weitere zwei Tage aus Protest gegen die geplante Gesundheitsreform geschlossen zu halten. Situation in Salzburg

Parallel dazu finden in ganz Österreich zahlreiche Informationsveranstaltungen statt. Für die Patienten wird, so wie beim Streik vergangene Woche, ein Notbetrieb eingerichtet. Der Hauptverband der Sozialversicherungsträger hat indes angekündigt, diesmal keine Daten zu Streikbrechern herauszugeben. Die Bekanntgabe der Anzahl von offenen Praxen hatte das letzte Mal für Missstimmung zwischen Kassa und Ärzten gesorgt.

Die damals verlautbarten Daten des Hauptverbands basierten auf der Zahl jener Mediziner, die über das E-Card-System online gegangen sind. Nach Abzug der nicht streikenden Zahnärzte, der Ambulatorien und Spitalsambulanzen sowie von je einem Notdienst versehenden Arzt in den rund 100 politischen Bezirken blieben laut Rechnung des Hauptverbandes etwa 1.000 geöffnete Ordinationen. Die Ärztekammer hatte diesen Angaben jedoch vehement widersprochen und darauf verwiesen, dass 683 Ärzte in ganz Österreich Notdienst versahen. Die tatsächliche Zahl der Streikbrecher betrage nur rund 400, hieß es.

Diesmal will man sich seitens des Hauptverbandes nicht mehr mit der Ärzteschaft anlegen. Die Veröffentlichung der aktiven Ordinationen sei “der Sache nicht dienlich”, erklärte ein Sprecher der Sozialversicherungsträger gegenüber der APA am Donnerstag. Nach dem Streik in der Vorwoche hatte der Obmann der Niedergelassenen Ärzte, Günther Wawrowsky, den Verantwortlichen des Hauptverbandes “Überwachungsmethoden wie beim großen Bruder” vorgeworfen.

Es protestieren heute und morgen nicht nur die Hausärzte, sondern auch die Fach- und die Wahlärzte. Die Zahnärzte halten ihre Praxen hingegen offen. Um die medizinische Versorgung sicher zu stellen, hat die Ärztekammer einen verstärkten Notbetrieb in allen Bundesländern organisiert. Mit Ausnahme von Wien wird in allen Bundesländern pro Sprengel bzw. pro Bezirk eine Ordination eines Allgemeinmediziners geöffnet bleiben. In der Bundeshauptstadt wird die Versorgung über die Notrufnummer 141 sichergestellt. Insgesamt werden rund 750 Ärzte die Notfallversorgung garantieren. Die fachärztliche Betreuung soll im Notfall über die Spitalsambulanzen erfolgen. Der Betrieb in den Spitälern und Ambulanzen läuft uneingeschränkt weiter, auch die Ambulatorien der Kassen und die Rettung sind von dem Streik nicht betroffen.

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